Gladbeck. Bei einer Corona-Sonderimpfaktion in der Gladbecker City haben sich am Samstag 458 Freiwillige impfen lassen. Impfstoff wurde sogar nachbestellt.
Große Nachfrage bei der Sonder-Impfaktion vor dem Rathaus in Gladbeck – sogar Impfstoff musste nachbestellt werden und das Impfen musste eine Stunde verlängert werden. 458 Freiwillige wurden so am Samstag gegen das Corona-Virus geimpft. Ein großer Erfolg, hieß es von Stadt und Kreis.
Schon vor dem offiziellen Starttermin der Sonder-Impfaktion, die von 10 bis 14 Uhr eingeplant war, wand sich am Samstag in Gladbeck die Schlange potenzieller Impflinge rund um den Willy-Brandt-Platz bis hin zur Rentforter Straße. Unter dem Motto „Impfen rettet Leben“ hatte die Stadt Gladbeck gemeinsam mit dem Kreis Recklinghausen zu einer Sonder-Impfaktion auf dem zentralen Rathausvorplatz in der Innenstadt aufgerufen.
Sonder-Impfaktion sprach sich in Gladbeck wie ein Lauffeuer herum
Mit im Boot war das Deutsche Rote Kreuz (DRK), dessen Helfer für die gesamte Logistik des Zeltaufbaus sorgten und auch für Notfälle mit einem Rettungswagen bereitstanden. Die medizinische Leitung hatte Dr. Gregor Nagel, Sprecher des Gladbecker Ärztenetzes. An eigens aufgestellten Stehtischen halfen Mitglieder des Senioren- und Behindertenbeirates mit Informationen.
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Wie ein Lauffeuer habe sich in den sozialen Netzwerken die Nachricht verbreitet, dass an diesem Wochenende jeder, der dies wolle, zum Willy-Brandt-Platz in Stadtmitte kommen könne, um sich impfen zu lassen, hieß es von einigen der geduldig in der Schlange Wartenden: „Ich habe ja heute nichts weiter vor, also Zeit“ sagte ein Impfwilliger mittleren Alters und fügte hinzu: „Ich habe Angst um meinen Arbeitsplatz.“ Nach Recklinghausen zu kommen sei kompliziert für ihn, da er kein Auto besitze. Sein Chef habe ihm die Kündigung angedroht, wenn er sich nicht impfen ließe, ist er doch im Hygienebereich tätig.
Von Impfmüdigkeit war nichts zu spüren an diesem Vormittag
Insgesamt war die Zusammensetzung der Impfwilligen sehr heterogen, denn Biontech ist ab 16 Jahren zugelassen: „Es war sehr gemischt von Jung bis Alt“, so das Fazit von Stadtsprecher David Hennig.„ Das übertrifft unsere Erwartungen“, freute sich Hans Nimphius vom Vorstand des Seniorenbeirates, der vor Ort unterstützend tätig war. Er freue sich besonders darüber, dass sehr viele Senioren mit Migrationshintergrund gekommen seien.
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Von der häufig beklagten Impfmüdigkeit war an diesem Morgen in Gladbeck gar nichts zu spüren, hieß es. Da stelle sich die Frage, ob die bürokratischen und digitalen Hürden der Registrierung und Terminvergabe, verbunden mit dem Aufwand, nach Recklinghausen fahren zu müssen, für viele bisher einfach zu hoch waren, kommentierte ein Beobachter. Jedenfalls zeichnete sich bereits nach der ersten Stunde ab, dass es mit den 400 bereitgestellten Impfdosen knapp werden könnte. „Das ist nicht schlimm“, beruhigte Ärztesprecher Dr. Gregor Nagel. Es sei ausreichend Impfstoff vorhanden.
Stadt Gladbeck spricht von aufwendiger Vorbereitung für die Aktion
Thomas Andres, Leiter des federführenden Amtes für Soziales und Wohnen, zeigte sich ebenfalls hochzufrieden: „Ich bin überwältigt“, sagte er angesichts der großen Resonanz seitens der Gladbecker Bevölkerung. Die Vorbereitung dieser Aktion allein sei recht aufwendig gewesen, doch sie habe Früchte getragen, so ein zufriedener Amtsleiter, der gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen von der Stadtverwaltung die Kritik daran zurückwies, die Stadt Gladbeck sei dem Aufruf des Landes Nordrhein-Westfalen vom 9. Juli 2021 zu spät gefolgt.
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Der Aufwand für eine kreisangehörige Stadt wie Gladbeck sei ungleich höher in der Vorbereitung, da sie nicht über die gleiche Infrastruktur verfüge wie kreisfreie Städte, so das Argument seitens der Stadtverwaltung.
Zweitimpfung in vier Wochen
Der zweite Impftermin für eine komplette Immunisierung ist genau vier Wochen später und zwar wieder am gleichen Ort zur gleichen Zeit: Samstag, 21. August, Willy-Brandt-Platz, 10 bis 14 Uhr. Wieder sind Personalausweis, Krankenkassenkarte und Impfpass mitzubringen.
Die Daten gehen an den Kreis Recklinghausen für die Ausstellung des digitalen Impfpasses. Wer diesen Termin für eine Erstimpfung nutzen möchte, kann dies tun, muss sich aber die Zweitimpfung im Impfzentrum Recklinghausen geben lassen, das Ende September schließt.