Gladbeck. Der Förderverein Kotten Nie in Gladbeck musste mehr als ein Jahr eine Corona-Zwangspause einlegen. Mit vielen Ideen plant er den Neustart.

Das Coronavirus hatte sämtliche Aktivitäten des Fördervereins Kotten Nie ausgebremst. Mehr als ein Jahr dauerte die Zwangspause auf dem Areal des historischen Gebäude-Ensembles in Gladbeck. Doch nun will der rührige Vorstand wieder Vollgas geben. Er legt ein Programm vor, das Gäste auf Touren bringen soll – wie vor Ausbruch der Pandemie.

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„Wir haben versucht, wie gewohnt einen Mix hinzukriegen“, kündigt der Vereinsvorsitzende Walter Pietzka an. Musik und Party, Aktionen und Begegnungen für ein bunt gemischtes Publikum sind zwischen Mitte Juli bis Ende des Jahres geplant – inklusive der Klassiker, beispielsweise das St.-Martins-Fest, und beliebten Formaten wie der Nachtflohmarkt.

Gladbeck: Der Kotten Nie wird zum Schauplatz für Konzerte, Feiern und Aktionen

Mit einer Menge Optimismus seien die Programm-Macher ans Werk gegangen, sagt Pietzka. Er räumt aber auch ein: „Wir sind etwas verunsichert, weil wir nicht wissen, in welchen Rahmenbedingungen wir uns bewegen.“ Derzeit sinken die Inzidenzwerte, es kehrt so etwas wie Normalität in den Alltag ein. Doch das kann sich innerhalb kurzer Zeit ändern, haben die bisherigen Erfahrungen in der Corona-Krise gelehrt.

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So manches Detail ist noch nicht festgezurrt, aber das Kotten-Team steht spürbar tatendurstig in den Startlöchern. „Wir hoffen, dass wir auch unsere etwa 50 ehrenamtlich Aktiven wieder motivieren können“, meint Pietzka. Er hegt die Hoffnung, den Anschluss an Vor-Corona-Zeiten zu schaffen. Schatzmeister Jürgen Watenphul: „Wir haben Verträge mit Bands abgeschlossen. Es muss ja etwas passieren.“ Das bekräftigt auch die stellvertretende Vereinsvorsitzende Aggi Allkemper: „Die Leute wollen und brauchen ein Stück Normalität.“

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Einen vollen Hof konnte der Förderverein Kotten Nie in den Vor-Corona-Jahren verbuchen, wenn er zum italienischen Abend mit der Band
Einen vollen Hof konnte der Förderverein Kotten Nie in den Vor-Corona-Jahren verbuchen, wenn er zum italienischen Abend mit der Band "I Gemelli" einlud. © FUNKE Foto Services | Dominik Brendel

Und so mancher Gast wird sich auf ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Künstlern wie I Gemelli freuen. Die Künstler werden am 28. Juli Bella Italia auf den Kotten-Boden bringen. Der italienische Abend stellt den Auftakt von insgesamt drei länderspezifischen Sommerfeten dar. Es folgen kubanisches Temperament mit „La Cubana“ (4. August) und irisches Flair mit der Connemara Stone Company (11. August). Einlass ist jeweils um 18.40 Uhr, um 19 Uhr wollen die Band-Mitglieder zu den Musikinstrumenten greifen und bis 22 Uhr Stimmung machen. Ein Ticket soll zehn Euro pro Person kosten. Pietzka: „Wir bieten auch wieder Speisen und Getränke an.“

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Party-Feeling dürfte ebenfalls am 25. August am Kotten Nie garantiert sein, wenn unter dem Motto „Woodstock 2.0“ Flower-Power in Gladbeck auflebt. „Die Servants als Band sind schon gesetzt“, vermeldet Aggi Allkemper. Für ein weiteres Highlight alle Jahre wieder hat der Verein gleichfalls eine Zusage. Die Löwenherzen werden zum Christmas Rock am 4. Dezember erwartet. „Der Lionsclub Marl hat eine eigene Band. Die Löwenherzen sind eine klassische Rockband“, erklärt Pietzka.

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Corona-Regeln

Auch wenn aufgrund der aktuellen Corona-Situation Lockerungen bei Veranstaltungen möglich sind, legt Walter Pietzka vom Förderverein Kotten Nie Wert auf die Feststellung: „Wir werden die Hygiene-Konzepte hochhalten.“ Dazu gehört die Beachtung der drei Gs: Zutritt zu den Angeboten erhalten aktuell negativ auf das Virus Getestete, Genesene und vollständig Geimpfte.

Ferner will der Verein weiter die Kontaktdaten seiner Gäste erfassen und Abstände im Publikum im Auge behalten. Pietzka ergänzt: „Wenn sich Menschen auf dem Hof bewegen, müssen sie eine Maske tragen.“

Die Vorstandsmitglieder rechnen mit einer weiteren Auflage. Jürgen Watenphul berichtet: „Zu den Abenden mit I Gemelli kamen sonst mehr als 600 Gäste.“ Ob diese Anzahl von Menschen in Pandemie-Zeiten haltbar ist? Ein großes Fragezeichen.

Pietzka kündigt an, dass der Kotten-Verein erst einmal einige Päckchen Eintrittskarten anfertigen lässt. Aber: „Wie viele wir unters Volk bringen können, dürfen und auch wollen, wird sich herausstellen.“

Das Geschehen auf dem Kotten-Hof will der Verein an die jeweilige Corona-Lage anpassen. Dabei sollen mögliche weitere Erleichterungen, sofern vertretbar, umgesetzt werden.

Er betont: „Wir wollen nicht nur, dass irgendwer etwas auf der Bühne macht und das Publikum lediglich konsumiert.“ Mitmachen – so lautet die Marschrichtung. Und selbst mit anpacken dürfen nicht nur, sondern sollen die Gruppen, die sich für das Bierseminar (17. bis 21. Juli) oder das Wurstseminar (31. Juli) entscheiden. Mitreden sollen Gäste bei den Werkstattgesprächen ab 11. August in Kooperation mit den Seniorenbeirat. Um welche Themen es dabei gehen soll, steht allerdings noch nicht fest.

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Der Nachwuchs darf ebenfalls kräftig mitmischen. Gelegenheit, der Fantasie freien Lauf zu lassen, haben Kinder samt Eltern an den vier Familiensonntagen mit Spiel und Spaß, die am 25. Juli starten. Der Termin am 10. Oktober ist gekoppelt mit einem Herbstfest – noch so ein Klassiker im Kotten-Programm. An den Familiensonntagen wird in diesem Jahr eine neue Idee in die Tat umgesetzt. Schriftführerin Annette Rauher: „Wir wollen einen Gute-Laune-Baum schmücken.“ Da können junge und erwachsene kreative Köpfe an den Sonntagen basteln, malen oder auch Karten schreiben. Die Dekorationen werden einen großen Ahorn auf dem Kotten-Hof zieren. Und ein Zeichen des Optimismus’ in Zeiten der Pandemie setzen.

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