Gladbeck. Für ein Konzert a la Woodstock tauchten Künstler in die Musikgeschichte ein. Blumenketten und Hawaii-Toasts machten das Revival komplett.

Die „Blumengroup“ machte es vor: Knallbunte T-Shirts, Lederjacken, runde John-Lennon-Sonnenbrillen und Stirnbänder mit dekorativen Blüten stimmten das Publikum am Kotten Nie auf die späten 1960er Jahre ein. Einige Besucher hatten es ihnen mit solchen Outfits gleich getan. Die Blüten-Halsketten, die die Gäste am Eingang bekamen, und riesengroße Deko-Blüten an der Bühne komplettierten das Flower-Power-Feeling beim Konzert „50 Jahre Woodstock – 100 Jahre Gladbeck“.

Die Besucher am Kotten Nie in Gladbeck hatten sich für das Konzert in Erinnerung an das legendäre Woodstock-Festival stilvoll ausstaffiert – inklusive Stirnbänder und Peace-Zeichen. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services
Die Besucher am Kotten Nie in Gladbeck hatten sich für das Konzert in Erinnerung an das legendäre Woodstock-Festival stilvoll ausstaffiert – inklusive Stirnbänder und Peace-Zeichen. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

„Habt ihr ein Wetter mitgebracht! Schöner als in Woodstock“, bemerkte Sänger und Gitarrist Thomas Blankenstein in Anspielung auf die Regenschlacht Mitte August 1969 im US-Staat New York. Mit stilechten Songs von den Beatles, den Rolling Stones, The Monkees, Scott MacKenzie, The Who und anderen Weltstars der 1960er Jahre versetzte die Band das Publikum in die Zeit, in der die Haare länger, die Röcke kürzer und die Welt zunehmend bunter wurde.

550 Karten waren im Handumdrehen vergriffen

„Die 550 Karten waren schon lange im Vorverkauf ausverkauft“, erinnerte sich Bodo Dehmel, der Vorsitzende des Fördervereins, „wir haben für den heutigen Abend alle Kräfte mobilisiert, die der Förderverein hergibt. Fast 40 Ehrenamtler sind heute hier im Einsatz. Übrigens: Hier dürfen wir ja keine Drogen verteilen, deshalb haben alle Besucher ein Brausepulver bekommen.“

Mike Best vom Rockorchester Ruhrgebeat hat nicht nur den Sound von Joe Cocker drauf, sondern auch die Gestik des unvergessenen Musikers. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services
Mike Best vom Rockorchester Ruhrgebeat hat nicht nur den Sound von Joe Cocker drauf, sondern auch die Gestik des unvergessenen Musikers. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

„Ein Riesenspaß, hier zu spielen und zu singen!“, stellte Thomas Blankenstein beim Blick ins Publikum auf dem historischen Areal fest. Das kulinarische Angebot komplettierte den Abend. Es bestand dieses Mal nicht nur aus Bratwurst, Currywurst, Steaks, Bier und Softdrinks, sondern auch aus zwei Spezialitäten der 60er Jahre, nämlich Hawaii-Toasts und Pfirsichbowle. Als die Blumengroup auf der Bühne für den Joe-Cocker-Imitator Mike Best Platz machte, nutzten viele Besucher die Gelegenheit, mit den Bandmusikern Fotos zu schießen.

Publikum bedankte sich mit viel Applaus und großem Interesse an der Pfirsichbowle

„Ich finde wirklich klasse, dass das Publikum so super drauf ist“, stellte Dehmel zwischendurch fest. Er sagte: „Alle tanzen und singen mit. Die Atmosphäre hier ist nicht zu toppen. Deshalb bin ich wirklich stolz auf mein Team. Unsere Ehrenamtler sind alle mit Freude dabei, und ich finde, das merkt man unserem Publikum auch an.“ Für dieses Engagement bedankte sich das Publikum mit viel Applaus und großem Interesse an der Pfirsichbowle. Aggi Allkemper musste sich mit ihrer Gläser-Transportkiste ziemlich beeilen, um sicherzugehen, dass den Getränkeständen nicht die Gläser ausgehen. Die Band „The Servants“, 1966 in Gelsenkirchen gegründet, verlieh dem Woodstock-Revival mit Musik von den Beach Boys, Creedence Clearwater Revival, Guns ‘n Roses, Steppenwolf und anderen den krönenden Abschluss.