Gladbeck. Der Lockdwon war hart für Hunde und Besitzer. Doch nun dürfen Hundeschulen wieder öffnen. Ein Besuch beim Welpenkurs vom Pfotenteam in Gladbeck.
Andrea Dieckmann ist wieder in ihrem Element. Umringt von sechs kleinen Welpen samt Besitzerinnen und Besitzern steht die Hundetrainerin am Sonntagmorgen auf der Wiese in ihrer Hundeschule Pfotenteam in Gladbeck. Auf dem Sandplatz daneben kümmern sich drei weitere Trainerinnen um das Training und die Erziehung der jungen Hunde. Endlich, nach Monaten des Lockdowns, ist es wieder möglich, in Gruppen mit Hund und Menschen zu arbeiten!
Hundeschulen in Gladbeck können wieder Gruppenstunden anbieten, weil die Inzidenz im Kreis unter 50 liegt
„Die ganze Welpengruppe wird nach Größe und Temperament in kleinere Gruppen aufgeteilt“, erklärt Daniela Frieg, eine der Hundetrainerinnen. Bis zur 18. Lebenswoche gelten die Hunde als Welpen. „Die Welpen, die jetzt hier sind, hatten also wirklich Glück und konnten direkt mit dem Training anfangen“, sagt Andrea Dieckmann, die Leiterin der Hundeschule Pfotenteam. Erst seit die Inzidenz im Kreis unter 50 liegt, können die Hundeschulen wieder Gruppenstunden anbieten. Davor waren mehrere Monate lang nur das Einzeltraining erlaubt.
Ein echtes Problem, denn in den Gruppen geht es nicht nur um die Grunderziehung der Welpen, sondern eher um die Sozialisation und das richtige Verhalten. Bernhard Gdanietz und seine Frau besuchen den Kurs mit ihrem Havaneser-Welpen Meggy. „Wir haben schon seit 20 Jahren Hunde und auch noch einen Labrador“, berichtet Gdanietz, „aber für den Hund ist es ganz, ganz wichtig auch soziale Kontakte zu knüpfen und auch wir können ja noch etwas dazulernen.“ Während Meggy durch einen bunten Tunnel läuft, verstecken sich die anderen Hundebesitzer nacheinander hinter einer Hütte und lassen sich von ihrem Vierbeiner auf dem Gelände suchen. Das Training soll auch die Bindung zwischen Hund und Halter vertiefen.
Bei so einem Welpen kann man wirklich viel falsch machen
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Jill Flamme ist mit ihrem Mischlingswelpen Lenny im Training. „Wir waren direkt hier, als die Hundeschule wieder Gruppen angeboten hat“, berichtet sie. Lenny hat sie von einem Bauernhof in Luxemburg abgeholt. Der Zeitpunkt war ein glücklicher Zufall, sie konnte direkt mit der Erziehung starten. „Bei so einem Welpen kann man wirklich richtig viel falsch machen. Wenn man Wert auf die Erziehung legt, sollte man wahrscheinlich auch noch während der Pubertät einen Kurs besuchen“, so Flamme. An den einstündigen Welpenkurs schließt sich in der Hundeschule Pfotenteam der Junghundekurs an. Auch hier wird die Gruppe nach Größe und Temperament aufgeteilt.
Silvana Rütter und Kevin Kusenberg mussten wegen der Coronabeschränkungen den Welpenkurs überspringen. Anfang März hatte sich das Paar die American Akita-Hündin Vika zugelegt. Bis vor zwei Wochen war nur gelegentliches Einzeltraining für Vika möglich. Seitdem ist die junge Hündin rasant gewachsen, „ihre Größe ist explodiert“, wie Rütter sagt. Um dem damaligen Welpen trotzdem soziale Kontakte zu ermöglichen, hat das Paar Bekannte mit Hunden kontaktiert. „Wir haben alle gefragt, auch im Park, damit Vika lernt, mit anderen Hunden umzugehen“, berichtet Kusenberg. „Wir sind aber heilfroh, dass es jetzt wieder richtige Gruppen gibt. Warum das damals nicht ging, verstehe ich aber immer noch nicht. Hier kann man ja super Abstand halten.“
Sitz! und Platz! hat die American Akita-Hündin Vika schon gelernt
Sitz und Platz hat Vika schon gelernt. Im Junghundekurs soll zum Beispiel noch das Laufen an der Leine und die Aufmerksamkeit der Hündin trainiert werden. „Bei einigen Junghunden haben sich schon echte Probleme eingeschlichen“, findet Hundetrainerin Dieckmann. Während des Trainings beantwortet sie die vielen Fragen der Hundehalterinnen und -halter. Bevor die Kurse Ende Mai wieder starten konnten, hat sie auch einige Hausbesuche gemacht.
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Zum Beispiel bei Familie Schlensok und ihrem vierbeinigen Neuzuwachs Dobby. „Wir haben Dobby jetzt seit sechs Wochen. Einmal haben wir Andrea angerufen, und sie kam vorbei und hat uns sehr viele wertvolle Tipps gegeben“, berichtet Ramona Schlensok, während ihr Vater Manfred Schlensok mit Dobby auf dem Trainingsplatz steht. In Dobby habe sich die Familie direkt verliebt. Nun gelte es, so Christa Schlensok, „auch mit der Erziehung alles richtig zu machen.“