Gladbeck. Viele Menschen in Gladbeck richten derzeit ihre Gärten und Balkone her. Gartencenter Schellewald sieht zudem einen Trend zur Selbstversorgung.
Endlich ist er da – der Sommer. Viele Menschen zieht es jetzt in die Gärten und auf die Balkone. Und so gehen auch beim Gartencenter Schellewald Blumen für Balkonkübel und Beete palettenweise über die Theke. Und: In Gladbeck gibt es einen Trend zur Selbstversorgung.
Bei der Ausgabe der Einkaufswagen am Donnerstagvormittag staut es sich etwas, die Stimmung am Gartencenter ist aber entspannt. „Wir haben ja Zeit“, sagt eine Kundin auf dem Parkplatz. Die zwei Kassierer hingegen haben viel zu tun. „Das Gartencenter ist eigentlich immer gut besucht“, sagt Nicole Müller, die als Gärtnerin bei Schellewald arbeitet.
Die meisten Kunden suchen sich ihre Pflanzen gerne selbst aus
Während der Corona-Pandemie waren Gartencenter zwar auch mit immer wieder verschiedenen Coronaregeln konfrontiert, ganz schließen mussten sie allerdings nie. „Wir waren die einzigen, die immer geöffnet hatten“, so Müller. Auch, wenn sich die Kunden eine Zeit lang nur telefonisch Ware zum Abholen bestellen konnten. „Die allermeisten suchen sich die Pflanzen aber viel lieber selber aus. Das geht zum Glück wieder, alle können ganz normal reinkommen“, so die Gärtnerin.
Einige Trends konnte sie im Gartencenter schon beobachten. Viele seien nun an Obstbäumen und Gemüsepflanzen interessiert, „alles, was mit Selbstversorgung zu tun hat.“ Bei vielen stehe aber auch das Aufhübschen der Balkone und Gärten an. Sarah Hartmann hat sich mit einigen Zierpflanzen und Kräutern eingedeckt. „Ich möchte meinen Balkon bepflanzen und ein Kräuterbeet anlegen“, berichtet sie. Basilikum, Thymian und eine Erdbeerpflanze hat sie im Einkaufswagen, beim Aussuchen der Blumen hat sie eine Gärtnerin beraten. „Die Auswahl ist echt riesig und die Blumen brauchen unterschiedlich viel Sonne“, so Hartmann.
Auch Andrea Boron ist mit ihrer Tochter Chantal Palloch und Enkelin Liz auf der Suche nach Blumen für den Balkon. „Wir haben Dahlien und Schneeflockenblumen ausgesucht“, erklärt Boron. Sie bepflanzt schon seit zehn Jahren ihren Garten und hat einige Erfahrung mit der Gärtnerei. Corona hat also nichts damit zu tun, dass sich die Familie jetzt dazu entscheidet, die Gärten zu gestalten. „Aber vergangenes Jahr haben einige gesagt: Jetzt mach ich mal die Terrasse schön! Weil man ja eh nicht in den Urlaub kann“, berichtet Boron.
Einen Ansturm auf Baumärkte – wie noch zu Beginn der Pandemie – gibt es nicht mehr
Auch am Baumarkt am Krusenkamp ist einiges los. Draußen schiebt Johann, der seinen Nachnamen nicht öffentlich nennen möchte, seine Einkäufe auf den Parkplatz. „Ich will die Küche renovieren“, berichtet er. Auf dem Wagen liegen Schrankbretter, Wasserrohre und Malerrollen. „Es wird alles gemacht“, sagt er, der Einkauf am Donnerstag sei bereits der fünfte. „Ich hatte das schon sehr lange vor, aber jetzt habe ich Urlaub und da ist der Knoten geplatzt.“
Einen außergewöhnlich großen Ansturm – wie noch während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr – scheint es derzeit zwar nicht zu geben: Doch mit der Gartensaison machen sich nun viele Menschen wieder auf in die Garten- und Baumärkte. Die Teststation vor dem Eingang hat indes wenig Zulauf, denn einen negativen Coronatest müssen Kundinnen und Kunden wegen der niedrigeren Inzidenzen nicht mehr vorweisen.