Gladbeck. Anders als in Herne und Bottrop wird es in Gladbeck keine Impfaktion in Brennpunkten geben. Warum die Impfkampagne der Stadt das nicht vorsieht.
In Herne waren mobile Impfteams bereits in Stadtteilen unterwegs, um den Menschen dort ein Impfangebot zu machen. In Bottrop hat eine solche Aktion ebenfalls schon stattgefunden. Gelsenkirchen plant am Wochenende eine wohnortnahe Impfaktion in Corona-Hotspots. In Duisburg hat das Impfangebot in Problemvierteln der Stadt zu langen Warteschlangen geführt. In Gladbeck ist eine solche Sonder-Impfaktion derzeit nicht geplant – trotz der vielen Lockerungen der jüngsten Zeit, die schlimmstenfalls auch wieder zu einem schnellen Anstieg der Infektionszahlen führen könnten.
Die städtische Impfkampagne in Gladbeck sieht keine Impfaktion vor
Eine städtische Impfkampagne hat die Stadtverwaltung Anfang Mai auch für Gladbeck angekündigt, um auch die Bürgerinnen und Bürger von einer Impfung zu überzeugen, die man aus unterschiedlichen Gründen bislang noch nicht hat erreichen können. Der Information dann aber auch ein entsprechendes möglichst niederschwelliges Impfangebot folgen zu lassen – beispielsweise in Gemeindehäusern, Moscheen oder mit einem Impfbus in den Stadtteilen – das ist nach wie vor nicht vorgesehen als Teil der Kampagne.
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„Die Strukturen sind in Gladbeck schlicht anders als in Köln oder Duisburg“, erklärt Stadtsprecher David Hennig. Zudem liege der Anteil der Corona-Infizierten in den jeweiligen Stadtteilen aktuell „bei maximal 0,5 Prozent“. Dabei würden sich die einzelnen Stadtteile prozentual nur gering unterscheiden. Auch Wohnblöcke oder Straßenzüge mit erhöhtem Infektionsgeschehen, „in denen sinnvoll angesetzt werden könnte“, gebe es derzeit in Gladbeck nicht. Zudem sei eine solche Sonderimpfaktion „wenn überhaupt nur in Abstimmung mit dem Kreis bzw. dem Land“ möglich. Und nicht zuletzt: „Für Sonderaktionen sind immer auch Sonderkontingente an Impfstoff notwendig, die bisher nur bestimmte Städte beziehungsweise Kreise zugewiesen bekommen haben.“
Banner und Plakate als Teil der Impfkampagne in Gladbeck hängen bereits
Die für Gladbeck geplante städtische Impfkampagne, so Hennig weiter, werde gerade Schritt für Schritt ausgerollt. An der B224, am Rathaus, an Litfaßsäulen und Citylights im Stadtgebiet hängen bereits Plakate und Banner, die für das Impfen gegen Corona werben. „Die Verteilung weiterer Plakate und Flyer erfolgt nun nach und nach an unterschiedliche Einrichtungen sowie an Arztpraxen und den Einzelhandel.“ Die Infos gibt es in neun Sprachen – von Deutsch, Französisch, Russisch bis Arabisch.
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Zudem will die Stadt auch mit Lautsprecher-Wagen auf die Impfkampagne aufmerksam machen. Das allerdings erst frühestens Anfang Juni, wenn die Impfpriorisierung aufgehoben ist. Zwei Lautsprecher-Wagen sollen durch Gladbeck rollen. Alle Vorbereitungen dafür, so der Stadtsprecher weiter, sind auch bereits getroffen.
Geplant ist in Gladbeck auch der Einsatz von Impflotsen, die jetzt geschult werden
Teil drei der städtischen Impfkampagne ist der Einsatz von so genannten Impflotsen. Deren Schulung soll Anfang Juni starten. Gladbecker Ärzte werden die Lotsen mit dem notwendigen Wissen versehen. Ein bis zwei Stunden soll die Schulung dauern. „Bisher haben sich rund 25 Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen sowie mit und ohne Migrationshintergrund als Multiplikatoren zu der Schulung angemeldet“, erklärt der Stadtsprecher. Darunter auch Menschen mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen.
Ihre Aufgabe soll es sein, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger, mit und ohne Migrationshintergrund, von einer Corona-Impfung zu überzeugen. Dabei, so Hennig, geht es vor allem darum, Vorurteile abzubauen und so die Angst vor dem Piks in den Oberarm zu nehmen. Und: Die Impflotsen sollen auch „Wege zu einer Impfung aufzeigen, Anmeldemöglichkeiten nennen und Kontakte vermitteln“.
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