Gelsenkirchen. Gelsenkirchen führt eine wohnortnahe Impfaktion in Corona-Hotspots durch. Wie sie organisiert ist, wo sie stattfindet und was verimpft wird.
Am Wochenende beginnt eine wohnortnahe Impfaktion in den Gelsenkirchener Corona-Hotspots. An insgesamt fünf Orten werden je 500 zusätzliche Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson verimpft. Das gab die Stadtverwaltung um Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff am Mittwochnachmittag bekannt.
Den Startschuss machen die Gesamtschule Ückendorf und das Hasseler Stadtteilzentrum „Bonni“. Dort werden am kommenden Samstag (29. Mai) und am kommenden Sonntag (30. Mai) zwischen 8 und 18 Uhr jeweils rund 250 Impfdosen injiziert.
In einem nächsten Schritt wird die gleiche Anzahl an Impfstoff in den Gesamtschulen Erle und Horst sowie am Berufskolleg Königstraße verabreicht. Dort findet das Verimpfen zur selben Uhrzeit am darauffolgenden Wochenende (5. und 6. Juni) statt.
Impfaktion in Gelsenkirchen: Nachweis über Postleitzahl erforderlich
Interessierte müssen belegen, in dem jeweiligen Gebiet zu wohnen. Dafür brauchen sie einen Nachweis über die Postleitzahl. Weitere Begrenzungen gebe es nicht. Vielmehr dürfte das Prinzip wie folgt lauten: Wer zuerst vor Ort ist, bekommt den Impfstoff zuerst. „Wir weisen niemanden ab“, erklärte Wolterhoff.
Das Impfangebot richte sich allerdings an Personen, denen „es aus verschiedenen Gründen schwerfällt, über die bekannten Wege einen Impftermin beim Arzt oder im Impfzentrum zu buchen“, betonte Wolterhoff. Nach diesem Prinzip seien auch die fünf Orte ausgewählt worden.
Wie die Stadt Gelsenkirchen die Aktion koordiniert
Die Nachfrage könnte weitaus höher sein als das Angebot – etwa 250 Dosen pro Tag. Dass es somit wie in anderen Revierstädten Warteschlangen geben könnte, dies war zuletzt beispielsweise in Duisburg-Marxloh der Fall gewesen, werde die Stadt nicht verhindern können, so Wolterhoff weiter.
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Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) werde aus diesem Grund vor Ort sein. Er würde bei einer zu langen Warteschlange eingreifen und entsprechende Hinweise an diejenigen geben, die voraussichtlich keinen Impfstoff mehr bekommen werden.
Diese Postleitzahlen sind vonnöten
Um den Impfstoff zu bekommen, braucht es einen Nachweis über den Wohnort. Dieser läuft über die Postleitzahl ab. Um im „Bonni“ in Hassel geimpft zu werden, muss man in den Bereichen 45896 und 45894 wohnen. In Ückendorf sind die Zahlen 45879, 45884 sowie 45886 vonnöten.
In Erle geht es um die Postleitzahlen 45892 und 45891, in Horst um 45899 und 45897. Um sich im Berufskolleg Königstraße impfen zu lassen, muss man im PLZ-Gebiet 45881, 45889, 45888 oder 45883 wohnen.
Das Impfen wird von erfahrenen Teams übernommen. Zudem werden Muttersprachler an den fünf verschiedenen Orten sein, um etwaige Fragen beantworten zu können. Sämtliche Informationen und Bögen zum Ausfüllen liegen zudem in acht verschiedenen Sprachen bereit.
Zusätzlich wird die Stadtverwaltung eine Informationskampagne über die fünf Impftermine starten. Kurze mehrsprachige Videos werden über die Sozialen Netzwerke und über bestehende Whatsapp-Gruppen in die entsprechenden Communitys übersendet. Das Vakzin von Johnson & Johnson hat dabei einen Vorteil: Es muss lediglich einmal verabreicht werden.
Krisenstabsleiter Wolterhoff appelliert an die Solidarität der Stadtgesellschaft
Diese Impfaktion sei eine „total schöne Geschichte“, fügte Wolterhoff an. Er wünsche sich weitere von diesen Aktionen – allerdings zu einem etwas späteren Zeitpunkt. Wolterhoff sei der Meinung, dass diese Maßnahme in ihrer aufsuchenden Art zu früh komme. „Solange es noch viele Menschen gibt, die sich aktiv impfen lassen wollen und keinen Termin bekommen, und anderen der Impfstoff nahegebracht wird, wird es eine Diskussion in der Bevölkerung geben“, befürchtete er.
Der Krisenstabsleiter appellierte deshalb an die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener. Die Solidarität erfordere es, „dass diejenigen, die auch anders in der Lage sind, einen Termin zu vereinbaren oder vielleicht sogar schon einen Termin gebucht haben, bitte nicht an den Wochenenden kommen sollen“. Denn die rund 2500 Impfdosen, das entspricht grob einem Prozent der Gelsenkirchener Bevölkerung, seien eben für andere vorgesehen.
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