Gladbeck. An mehreren katholischen Standorten in Gladbeck haben Unbekannte Regenbogen-Fahnen abgerissen und Schäden angerichtet. Pure Zerstörungswut?

Schon wieder haben Unbekannte in Gladbeck Regenbogen-Fahnen abgerissen. Tatort ist diesmal das katholische Stadthaus an der Humboldtstraße. Handelt es sich um einen Akt purer Zerstörungswut oder um Protest gegen diese Flaggen-Aktion?

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Das fragt sich auch Benedikt Gottlieb, der das jüngste Vorkommnis am Mittwoch entdeckte. Der Moderator des Kirchortes Mitte / St. Lamberti meint: „Solidarität funktioniert scheinbar nicht ohne Hindernisse und Rückschläge.“ Aber davon wollen sich die Katholiken nicht unterkriegen lassen, so der Gladbecker. Auch wenn sich die unangenehmen Vorfälle häufen.

Gladbeck: Kritik an der Solidaritätsaktion oder pure Zerstörungswut?

Mit diesen Ärger hätte er nie gerechnet, gibt Gottlieb zu. Sicher, nicht alle Menschen seien mit der Regenbogen-Fahnen-Aktion „Segen für alle“ einverstanden, die Solidarität mit der LGBTQ+-Gemeinschaft bekundet. Gottlieb stellt sich allerdings die Frage, ob tatsächlich Kritik Auslöser für die Zerstörung ist. „Oder vielleicht ein Dumme-Jungen-Streich?“ Jedenfalls erwägt Gottlieb, Anzeige zu erstatten.

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Er berichtet: „Die Fahnen an der Lambertikirche und am katholischen Stadthaus wurden mutwillig abgerissen.“ Das sei ebenfalls am Standort St. Johannes geschehen. Als dem Gladbecker aufgefallen sei, dass die beiden Regenbogen-Fahnen vor St. Lamberti nicht mehr wehten, habe er sich überlegt: „Vielleicht hat der Küster sie reingeholt.“ Dem war aber mitnichten so.

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Trotz der Zerstörung sollen auch vor St. Lamberti in Gladbeck wieder Regenbogen-Flaggen wehen, verspricht Benedikt Gottlieb (l.).
Trotz der Zerstörung sollen auch vor St. Lamberti in Gladbeck wieder Regenbogen-Flaggen wehen, verspricht Benedikt Gottlieb (l.). © Benedikt Gottlieb

„Eine Anwohnerin teilte mir mit, dass sie eine unserer Fahnen in ihrer Haus-Mülltonne am Kirchplatz gefunden habe“, so Gottlieb. Eine weitere Entdeckung machte der Gladbecker, als er die gut fünf Meter hohen Stangen näher inspizierte: „An einem der beiden Fahnenmasten vor St. Lamberti war das Seil durchschnitten.“ An der Johanneskirche griffen die Unbekannten ebenfalls zu Messer oder Schere.

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Ganz so ohne weiteres sei es nicht möglich, die Fahnen abzunehmen. Bei der professionellen Seil-Konstruktion sei Spezialwerkzeug nötig. Wie teuer der Schaden unterm Strich ausfällt, vermag Gottlieb derzeit nicht abzuschätzen.

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Allein eine Fahne schlägt nach seiner Aussage mit einem Stückpreis von fast 13 Euro zu Buche. „Das läppert sich“, sagt Benedikt Gottlieb.

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Aber: Neue Exemplare der 1,50 Meter mal 3,50 Meter großen Flaggen seien geordert. Gottlieb: „Die Regenbogen-Fahnen werden wieder gehisst.“ Sie flattern an den meisten katholischen Kirch-Standorten in Gladbeck und weiteren Stellen.

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Von Von Svenja Suda

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