Gladbeck. Das geräumte Hochhaus in Gladbeck ist entrümpelt. Jetzt wird die Elektrik repariert. Warum die Stadt dennoch nach Wohnungen für die Mieter sucht.

Im Brandhochhaus am Busfortshof in Brauck tut sich etwas. Laut Information der zuständigen Stellen bei der Stadtverwaltung hat die für die Immobilie zuständige Hausverwaltung bereits vor einigen Tagen damit begonnen, die zugemüllten Kellerräume weitgehend zu entrümpeln. Die Stadt Gladbeck hatte das Hochhaus, in dem Anfang März im Keller ein Feuer ausgebrochen war, am 9. März wegen erheblicher Mängel beim Brandschutz räumen lassen.

Stadtverwaltung hat Kontakt zur Hausverwaltung und den Eigentümern des Hochhauses

Seitdem kümmern sich Sozialarbeiter um die 157 Bewohner, die innerhalb kürzester Zeit ihre Wohnungen verlassen mussten, und die nun in Notunterkünften untergebracht sind. Parallel hält die Stadtverwaltung auch engen Kontakt zur Hausverwaltung und den Eigentümern des Hochhauses. Schon vor dem Kellerbrand hatte die Stadt mehrmals vor allem Mängel beim Brandschutz angemahnt und auch Fristen zur Behebung der Schäden gesetzt. Nun darf das Haus erst wieder bezogen werden, sobald wirklich die komplette von der städtischen Bauordnung beanstandete Mängelliste abgearbeitet ist.

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Wie lange die Arbeiten an dem Hochhaus dauern werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden. „Es sind sehr viele verschiedene, teilweise auch kleine Sachen, die aber alle behoben werden müssen. Schlecht zu sagen, wie viel Zeit das in Anspruch nehmen wird und wie schnell die Eigentümer alle Mängel angehen“, so Stadtsprecher David Hennig. In dieser Woche soll beispielsweise die Elektrik, die durch das Feuer Schaden genommen hatte, wieder in Stand gesetzt werden.

Die Mietzahlungen für die Wohnungen im Hochhaus Busfortshof sind eingestellt

Ebenfalls bereits für die kommenden Tage terminiert ist ein weiteres Abstimmungsgespräch zwischen der Hausverwaltung, den Eigentümern, die in dem Haus mehrere Wohnungen besitzen, einem Architekten und der städtischen Bauordnung. Grundsätzlich geht man bei der Stadtverwaltung davon aus, dass die Eigentümer die Bereitschaft zeigen, nun tatsächlich alle Mängel beheben zu wollen. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die vorläufig an unterschiedlichen Übergangsstandorten in Gladbeck und Bottrop untergebracht sind, haben die Mietzahlungen für ihre Wohnungen am Busfortshof komplett eingestellt. Vergangenen Freitag durften die Familien noch einmal kurz in ihre Wohnungen zurück, um weitere Sachen holen zu können.

Die Notunterkünfte, in denen die Stadt Gladbeck über 130 Menschen untergebracht hat, sind jedoch lediglich als Übergangslösungen gedacht, so dass zurzeit weitere Optionen für die Unterbringung geprüft werden. Immerhin: Die Menschen, die die erste Nacht im Übergangsheim an der Boy verbringen mussten, sind direkt am nächsten Morgen in anderen Quartieren untergekommen. Auch die Stadt Bottrop hat Unterbringungsmöglichkeiten für die Großfamilien zur Verfügung gestellt. Nach und nach sollen die Menschen aber wieder nach Gladbeck zurückziehen. „Allerdings handelt es sich in allen Fällen nur um Notunterkünfte, also nichts für einen längeren Zeitraum“, betont Hennig.

Dauerhaft oder auch nur für einige Zeit: Stadt Gladbeck sucht nach Wohnungen

Deshalb hat die Stadtverwaltung auch Kontakt zur GWG und zu weiteren Wohnungsgesellschaften aufgenommen, um bei der Suche nach neuen Wohnungen zu unterstützen. Ob es sich um eine vorübergehende oder für einige Bewohner vom Busfortshof vielleicht sogar um eine dauerhafte Lösung handeln könnte, das wird sich zeigen. „Im Moment wollen die meisten Mieter aber auf jeden Fall zurück in ihre Wohnungen in Brauck. Nur wenige haben erklärt, dass für sie auch ein Umzug in eine neue Wohnung in Frage kommen könnte“, erklärt Hennig.

„Unser oberstes Ziel ist es aber auf jeden Fall, dauerhaft eine familiengerechte Unterbringung sicherzustellen“, erklärt Sozialdezernent Rainer Weichelt. Doch auf dem Wohnungsmarkt seien aktuell kaum große Wohnungen verfügbar. „Wir sind hier auch auf die Hilfe der Vermieter angewiesen, die uns gerne freie Wohnungen melden können, um diese weiter zu vermitteln“, appelliert der Sozialdezernent an Hauseigentümer.

Hinweise auf geeigneten Wohnraum nimmt Mechthild Metz per E-Mail an mechthild.metz@stadt-gladbeck.de und telefonisch unter Tel. 02043 / 99-2719 entgegen.