Gelsenkirchen. .
Was möchte ich für mich behalten? Und was darf ich nicht verheimlichen? Um diese Fragen zu klären, ließen die Kinder des Familienzentrums Rotthauser Markt all ihre geheimen Träume und Wünsche aufschreiben und von ihren Erzieherinnen in einer Kiste einschließen – ein Jahr lang. „Diese wird dann wieder hervorgeholt und die Kinder entscheiden selbst, ob ihre Geheimnisse geheim bleiben oder, ob der Brief wieder geöffnet wird“, erklärt Karen Wippich, Leiterin des Familienzentrums. Auf diese Weise sollen die Kleinen lernen, was ein abstrakter Begriff bedeutet: Recht.
Kinder sollten ihre Rechte kennen und diese auch verstehen. Die Stadt Gelsenkirchen und ihre britische Partnerstadt Newcastle riefen daher eine Kinderrechtsaktion ins Leben. Hier und dort widmeten sich die Erzieher zwei Wochen lang dem abstrakten Thema. Gespräche, Rollenspiele, Foto- und Bastelaktionen sollten „Recht“ anschaulich machen. „Was ist Kindern wichtig, um glücklich zu sein und wie helfen ihnen Rechte dabei ihre Ziele zu erreichen“, lautete die zentrale Fragestellung.
Liveschalte im Internet
In einer Internet-Liveschaltung tauschten sich die Einrichtungen aus. „Die Kinder waren alle ganz aufgeregt“, sagt Karen Wippich, die als Dolmetscherin Fragen der Kleinen übersetzte. Am letzten Tag der Aktion packten die Kinder ein Päckchen mit einem Video, mit Bildern und Materialien, die bei den Aktionen entstanden sind: Weingummi, selbst genähte Puppen, Kugelschreiber und Fanartikel von Schalke 04.
Neben dem Familienzentrum am Rotthauser Markt beteiligten sich sechs weitere Einrichtungen. Die städtischen Familienzentren Freiligrath-, Pluto-, Hugo-, Braukämper-, Mühlen- und Munscheidstraße. So ging es auch um das Recht auf gewaltfreie Erziehung, auf Spiel, Freizeit oder das Recht auf Schutz vor Ausbeutung.