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Inmitten der letzten hektischen Aufbauten für den Weihnachtsmarkt zogen am Dienstag kleine Mädchen und Jungen alle Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Zum Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention zog die Gruppe aus der Carl-Arnold-Kortum-Grundschule durch die Kortumstraße, um als „Botschafter“ auf Kinderrechte aufmerksam zu machen.
Sie trugen Sandwich-Plakate, die sie während des offenen Ganztags (OGS) malten, nachdem sie sich zuvor etwa zehn Tage lang mit dem Thema beschäftigt hatten. Vorn stand jeweils: „Kennst du die Kinderrechte?“, um rückwärtig Antworten zu geben: „Kinder haben das Recht zu lernen“, „das Recht auf Unversehrtheit“, „das Recht auf Schutz im Krieg“. Letzteres ist für viele der Kortum-Kinder gar nicht so weit weg, wie OGS-Leiterin Dorothea Roggenbuck betonte: „85 Prozent unserer Kinder haben Migrationshintergrund, und viele wissen, dass ihre Eltern – etwa im Kosovo oder Libanon – Krieg erleben mussten.“
Klassensprecher, Sprecher der OGS und interessierte Schüler knieten sich in einer festen Gruppe intensiv in die Materie hinein, nachdem die Grundrechte kindgerecht „übersetzt“ worden waren. „Ich war überrascht, wie ernst sie das Thema nehmen“, so Dorothea Roggenbuck. Letzte Woche hatten sie den Grünen-Bundestagsabgeordneten Frithjof Schmidt zu Gast, den sie mit ihrem neuen Wissen löcherten, etwa, warum Kinderrechte nicht im Grundgesetz verankert sind?
Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, waren mit Ledion, Arlend und Noah (jeweils sieben Jahre) drei Mitglieder der Trommel-AG mit von der Partie, geleitet von Lehrer Michael Latz und dem Musiker Thomas Kahle, der bei jedem Stopp entlang der Fußgängerzone den Rhythmus vorgab.
Die Mädels und Jungs jedenfalls konnten viel Honig saugen aus dem Thema. Tien (8) nickte eifrig auf die Frage, ob er viel gelernt habe während des OGS-Projektes. Er will, genau wie die anderen Teilnehmer, künftig mehr auf diese Grundrechte pochen. In den nächsten Tagen werden sie mit ihren Plakaten durch alle Klassen ihrer Grundschule gehen, um auch die übrigen Kinder aufmerksam zu machen. Noch einmal Dorothea Roggenbuck: „Das Thema wollen wir auf jeden Fall weiter verfolgen.“ Überdies planen die Kinder, an die Grünen einen Brief zu schreiben mit dem Plädoyer, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen und sie zum Pflichtunterricht in den Schulen zu machen.