Gelsenkirchen.

Das Nachhaken bei finanziellen Zuschüssen ist fast so etwas wie die Heinberg’sche Duftmarke. Als es im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie um Ausgleichszahlungen für gestiegene Miet- und Mietnebenkosten an sechs verschiedene Träger nahbereichsbezogener Einrichtungen ging, da fasste CDU-Politiker Wolfgang Heinberg sein Stirnrunzeln in Worte: „Zu vier der sechs Träger fällt mit ein, dass für das, was die leisten, jeder Euro gut angelegt ist.“

Es gebe eben Institutionen, die seien in der Öffentlichkeit präsent, andere nicht, stellte Jugendamtsleiter Alfons Wissmann fest. Sei’s drum, um die Mehrbelastung der sechs Träger aufzufangen, werden 25.000 Euro zusätzlich in den Haushalt eingestellt.

Dem, wie Schuldezernent Dr. Manfred Beck sagte, „dringenden Bedarf“ an ausgeweiteten OGS-Zeiten kommt die Stadt seit Beginn des Schuljahrs 21012/13 an insgesamt elf Schulstandorten entgegen.

Ausweitung „auf Kante genäht“

Angepeiltes Ziel: 20 OGS-Angebote mit Randzeitenbetreuung von 16 bis 17 Uhr. „Eine Ausweitung über 17 Uhr hinaus ist kaum finanzierbar, Schon die jetzige Ausweitung ist auf Kante genäht“, sagte Beck. Was darunter indes nicht leiden soll, ist die Qualität der Betreuung. Gestaffelt nach Jahreseinkommen kostet die zusätzliche Betreuungsstunde, mit der die Stadt berufstätigen Eltern bzw. Alleinerziehenden entgegen kommt, zwischen fünf und 30 Euro monatlich mehr. Der niedrigste Beitrag stieg von 17,50 Euro zum Schuljahresbeginn auf 22,50 Euro, der Spitzensatz von 100 auf 130 Euro. Das Projekt soll im laufenden Schuljahr ausgewertet und dann gegebenenfalls ausgeweitet werden.

Beim Dauerbrenner U 3-Betreuung verteilte SPD-Sprecherin Ossowski gute Noten, was das bisher Erreichte angeht. Der Stand der U 3-Quote wird 2013 von 44 Prozent im Bereich Altstadt bis zu 29 Prozent in Bulmke-Hüllen reichen. Gesamtstädtisch wird die zum Stichtag 1. August 2013 vorgeschriebene Quote von 34 Prozent erreicht (Kita: 100 Prozent). Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln habe man das U 3-Angebot damit in den letzten fünf Jahren verdoppelt, sagt Alfons Wissmann. Doch während Silke Ossowski dieses Ergebnis gemessen an anderen Städten als „Meilenstein“ wertete, setzte Wolfgang Heinberg seine kritische Duftmarke: „Wir brauchen kein 34-prozentiges, wir brauchen ein 100-prozentiges Angebot.“