Gelsenkirchen. . Mit dem Neubau des Finanzamts steht die Fusion der beiden Gelsenkirchener Behörden in der Altstadt und Buer im Herbst 2014 an. Das 18,8-Mio-Euro-Projekt soll auch die Entwicklung des Büroparks Schloss Berge voranbringen.
Aus zwei mach eins: Die Planung für das neue Finanzamt Gelsenkirchen wurden Mittwoch den Belegschaften an beiden Standorten in der Altstadt und in Buer vorgestellt. Entstehen soll auf 9500 m² Grund zwischen Emil-Zimmermann-Allee und Ludwig-Erhard-Straße in Erle ein viergeschossiger Komplex – in U-Form errichtet, mit einem attraktiven Innenhof, barrierefrei ausgestattet, klar strukturiert, die rotbraune Klinkerfassade mit Betonbändern gegliedert, mit viel Glas, eigener Kantine samt Küche, großem Archiv und einem zukunftweisenden Energiekonzept.
93 Beamte und Angestellte arbeiten aktuell im Norden am Rathausplatz, 141 sind es im Finanzamt an der Zeppelinallee. 265 Arbeitsplätze werden bis Herbst 2014 im Neubau entstehen. Die Grundstimmung in der – noch geteilten – Behörde scheint gut. „Die Resonanz war sehr positiv“, stellen Franz Schulze, Vorsteher des Finanzamts Süd, und sein Kollege Norbert Honert, stellvertretender Dienststellenleiter im Norden, nach der Präsentation fest. Auch Personalratschef Bernd Grümmer hat in den Vorstellungsrunden nur wenig Vorbehalte registriert. Natürlich, heißt es, hätten viele eine Citylage begrüßt. Aber: „Die Entscheidung ist 2011 gefallen. Wir wissen, dass wir fusionieren. Jetzt müssen wir zusehen, dass das Amt gut aufgebaut wird und wir vernünftig starten können.“
Denkmalschutz für beide Altbauten
Die Voraussetzungen sind gut. Das zuständige Büro, die pbs Architekten aus Aachen, sitzt an der Ausführungsplanung, Baugenehmigungsverfahren liegt zur Bearbeitung bei der Bezirksregierung, derKaufvertrag ist ausverhandelt. Ende des Monats sei mit der Unterzeichnung zu rechnen, so Bauherrin Birgit Brüggemann-Loose vom BLB NRW, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes. Im März 2013 können dann die Bagger anrollen. Nach 18 Monaten Bauzeit soll der Neubau dazu beitragen, dass der Büropark Schloss Berge seinem (Vermarktungs)-Namen gerechter wird.
„Die Architektur hat die Qualität, die wir uns für die Entwicklung dieses Bereichs vorstellen“, lobt Stadtrat und Gelsenkirchens oberster Wirtschaftsförderer Joachim Hampe. „Dieses Gebäude rundet einen wichtigen Teilbereich der Emil-Zimmermann-Allee fantastisch ab“, findet Stadtplaner Clemens Arens. Der Büro-Park wächst nun so langsam voll. Hampe: „Der Löwenanteil der Fläche ist weg. Direkt an der Autobahn ist noch ein größeres Stück frei.“ Aktuell wurde ein weiteres Gewerbegrundstück verkauft.
Denkmalgeschützt sind beide bisherigen Finanzamts-Gebäude. „Die Stadt Gelsenkirchen hat Interesse“ am Behörden-haus in Buer signalisiert. „Der Verwertungsprozess läuft parallel zum Neubau an“, erklärt Brüggemann-Loose. Zunächst wird ein Wertgutachten erstellt, danach werden die Büro-Gebäude wahrscheinlich zum Verkauf ausgeschrieben.
Zahlen, Daten, Fakten
8500 Quadratmeter Nutzfläche bekommt der Neubau. 265 Beschäftigte werden im Büropark arbeiten. Der Komplex wird über 112 Stellplätze verfügen.
Die Wärmeversorgung des Finanzamts soll über eine Wärmepumpenanlage erfolgen, die über 40 Erdsonden verfügt und Wärme aus 100 Metern Tiefe ins Gebäude leitet.
Die Fertigstellung soll im Herbst 2014 erfolgen. Die Gesamtprojektkosten gibt der landesbetrieb mit rund 18,8 Mio € an
Das Steueraufkommen im Finanzamt Nord wird für 2011 mit 497.100.000 € (+7,8%) angegeben, im Süden wurden 481.739.000 € (+5,3 %) registriert.