Gelsenkirchen.

Der Neubau des Finanzamtes in Buer neben dem Autohaus AHAG steht auf der Kippe. Der NRW-Baubetrieb (BLB) liegt mit dem Grundstücks-Eigentümer wegen des Ankaufs so überquer, dass die Verhandlungen vor dem Scheitern stehen.

Als für ihn kostengünstige Alternativ-Standort hat der BLB den Büropark Berger Feld im Blick. Schon vor Wochen hieß es vom BLB-Vize Peters, dass die Verhandlungen „schwierig“ seien. Gegenseitig schieben sich beide Seiten den schwarzen Peter zu. Während die BLB-Seite nach WAZ-Informationen von immer neuen Forderungen spricht, sieht sich Egon Gladen von AHAG „bei der Stadtverwaltung schlecht gemacht“.

Die Stadt wird ihrerseits aktiv: In einer Dringlichkeits- vorlage soll der Rat heute die Veränderungssperre für das fragliche Gelände verlängern. Auf Unmut stieß dabei, dass der CDU-Vertreter in der Bezirksvertretung Nord die in solchen Fällen vorgeschaltete Unterschrift zur Dringlichkeitsanhörung der Bezirksvertretung verweigerte. „Wir wollen heute im Rat erst informiert werden“, so CDU-Fraktionschef Wöll.

Hintergrund der Veränderungssperre: Die geltende, die die Ansiedlung eines Supermarktes dort verhindert, läuft Mitte des Monats aus. Sollte der Verkauf für das Finanzamt scheitern, könnte der Eigentümer das Areal doch für den bislang abgelehnten und umstrittenen Supermarkt verwenden. Zumindest gibt es die Mutmaßung seitens der Stadt, dass der Eigentümer deswegen die Verhandlungen erst verzögert hat und jetzt platzen lassen will. „Edeka hat damit nichts zu tun“, versichert Gladen.

Mit einer neuerlichen Supermarkt-Hürde würde die Stadt dessen Ansiedlung unterbinden und indirekt Druck auf den Eigentümer machen, sich doch mit dem BLB zu einigen, heißt es.