Gelsenkirchen. Der Büropark Schloss Berge soll Standort für das neue Finanzamt in Gelsenkirchen werden. Die Entscheidung der Politik in dieser Woche scheint reine Formsache. Jetzt melden sich die Kritiker zu Wort - und erinnern an die Variante Amtsgericht Buer.

Die letzte Entscheidung trifft das Land Nordrhein-Westfalen, doch der mögliche Standort für ein zentrales Finanzamt Gelsenkirchen scheint eine reine Formsache zu sein. Im Gespräch ist bekanntlich ein Neubau im Büropark Schloss Berge (WAZ vom 18. Januar). In dieser Woche will sich die Politik mit der Thematik beschäftigen: in einer Sondersitzung des Planungsausschusses am Mittwoch, 26. Januar.

Kritik am Standort "Büropark"

Gegen eine Ansiedlung des neuen Finanzamtes im Büropark argumentieren in einer gemeinsamen Stellungnahme der Verein für Orts- und Heimatkunde Gelsenkirchen-Buer, die IG BCE-Ortsgruppe Buer-Hugo sowie die Werbegemeinschaft Buer. Sie bitten den Rat der Stadt ganz direkt, „den Standort Büropark Schloss Berge abzulehnen“. Und: „Es sollte lieber in Kauf genommen werden, dass – wenn nicht trotz weiterer intensiver Bemühungen noch ein anderer Standort gefunden wird – das gemeinsame Finanzamt erst nach Fertigstellung des Justizzentrums errichtet werden kann.“

Dass der Büropark nach Prüfung einiger Vorschläge „praktisch alternativlos“ sei, damit finden sich weder Kaufmannschaft und Gewerkschaft noch Heimatkundler ab und erinnern an die Variante Amtsgericht Buer. Vergleiche man diesen Standort mit dem Büropark würden sich folgende Vorteile ergeben:
• die unmittelbare Anbindung an das Zentrum Buer und damit
• eine städtebauliche Bereicherung des Zentrums sowie
• die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, was Bürgernähe zu Gute komme…

Dies sei für den Standort Büropark nicht gegeben, meinen die Gegner. Zudem solle berücksichtigt werden, dass durch den Verlust von gleich zwei wichtigen Behörden (Amtsgericht und Finanzamt) die Bueraner Innenstadt nachhaltig geschwächt werde.