Gelsenkirchen-Buer. . Wieder einmal ging es in der Sitzung der Bezirksvertretung Nord um den Standort des geplanten Finanzzentrums. Es gibt dazu immer noch keine klare Aussage vom Land. Die wird es wohl auch erst nach dem geplanten Besuch des NRW-Finanzministers geben.

Der mögliche Standort für das Finanzzentrum bestimmte einmal mehr die Diskussion in der Bezirksvertretung Nord. Ein Neubau fern ab im Büropark Schloß Berge im Stadtbezirk Ost oder zentrumsnah an der De-la-Chevallerie-/Goldbergstraße in der buerschen City oder doch zwei beizubehaltende Standorte unter einem neuen organisatorischen Dach? Für das neue Finanzzentrum, das auf jeden Fall seinen Standort im Stadtnorden bekommen soll, gibt es zahlreiche Pläne, aber im Moment keine klare Aussage vom Land. Nur so viel wurde am Donnerstag in der Bezirksvertretung Nord bekannt: „Das Land hat noch keine definitive Absage erteilt, beide Standorte, das AHAG-Gelände und der Büropark, sind noch im Spiel“, erläuterte Markus Schlüter vom städtischen Gebäudemanagement.

Vieles deutet auf Büropark Erle hin

Die Diskussion um die Standort-Vor- und -Nachteile, kürzlich erst im Stadtplanungsausschuss geführt, wurde jetzt im Bezirk fortgeführt. Auch wenn es noch keine Reaktion aus dem Finanzministerium gegeben hat, so deutet vieles auf den Büropark in Erle hin. Klemens Wittebur (SPD): „Wenn es nicht anders geht, kann man das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen.“ Dem hielt Andreas Est (CDU) entgegen: „Es sollte nicht darum gehen, möglichst billigen Büroraum zu schaffen. Hauptziel muss die städtebauliche Stärkung der buerschen City sein.“ Gleichwohl musste er eingestehen, dass die CDU-Idee vom Finanzzentrum am Rande des Busbahnhofes nicht mehrheitsfähig ist.

Klarheit nach Ministerbesuch

Anne Schürmann: „Ich war verständnis- bis sprachlos über diesen Vorschlag.“ Sie forderte die Verwaltung auf, noch einmal nach Standortalternativen im Stadtnorden zu suchen. Wenn es die aber nicht gebe, dann müsse es wohl der Büropark werden. Eine endgültige Entscheidung, so deutete es Wittebur an, werde es wohl nach dem Besuch des Finanzministers im Stadtnorden geben.

Auch wenn die offizielle Absage an das AHAG-Gelände noch aussteht, so stimmte jetzt auch der Bezirk Nord für ein aufeinander abstimmtes Bebauungsplanverfahren - wie zuvor auch schon der Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss. Einerseits wird der alte Bebauungsplan (Nr. 161) für dieses Gelände aufgehoben, andererseits ein neuer (Nr. 410) aufgestellt und gleichzeitig auch sofort mit einer Veränderungssperre versehen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass am Rande der buerschen Innenstadt ein zentrenschädlicher Supermarkt angesiedelt werden kann. Damit werde kein Konkurrenzschutz (z.B. für die Domplatte) betrieben, sondern Schaden von der Stadt abgewendet, argumentierte Chef-Stadtplaner Clemens Arens.