Gelsenkirchen. . Im Jahr 2011 waren insgesamt 72 Kinder in Gelsenkirchen aktiv und 35 weitere passiv an Unfällen beteiligt. Zwar verunglücken Kinder als Verkehrsteilnehmer in großen Ruhrgebietsstädten viel häufiger als im Bundesdurchschnitt. „Der Trend ist in Gelsenkirchen aber gegenläufig“, sagt Jürgen Schlöhlein von der Polizei.

Täglich sorgen sich Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder im Straßenverkehr. Und diese Sorge hat in den letzten Tagen vor allem im Revier noch weiter zugenommen: Ein Vergleich des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) ergab nämlich, dass Kinder als Verkehrsteilnehmer in großen Ruhrgebietsstädten viel häufiger verunglücken als im Bundesdurchschnitt.

Auch in Gelsenkirchen wird damit die Frage aufgeworfen, ob die Stadt für Kinder ein gutes Pflaster ist. Dabei liegt Gelsenkirchen im landesweiten Vergleich im Mittelfeld. Die sogenannte „Verunglücktenhäufigkeitszahl Kinder“ (Verunglückte pro 100.000 Kinder) für Gelsenkirchen beträgt 277 und liegt damit nur minimal über dem NRW-Durchschnitt (275).

Weniger Unfälle mit Kindern als im Vorjahr

„Der Trend ist in Gelsenkirchen aber gegenläufig“, sagt Jürgen Schlöhlein, Leiter der Direktion Verkehr bei der Polizei in Gelsenkirchen. „Allein bis Ende Mai gab es deutlich weniger Unfälle, an denen Kinder beteiligt waren, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Das liegt weitgehend am hohen Engagement der Polizei Gelsenkirchen in diesem Bereich. Im Rahmen des Projektes „Bekämpfung von Kinderunfällen“ gehen seit vielen Jahren unter anderem Verkehrssicherheitsberater direkt in die Schulen.

"Nicht immer die Schuld der Kinder"

In Stadtteilen, in denen viele Unfälle passieren, werden vermehrt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. „Zu Unfällen kommt es beispielsweise häufig, wenn Kinder plötzlich die Fahrbahn überqueren oder an unübersichtlichen Grundstückseinfahrten vorbei gehen. Das ist aber nicht immer die Schuld der Kinder“, erklärt Jürgen Schlöhlein gegenüber der WAZ.

Im Jahr 2011 waren insgesamt 72 Kinder in Gelsenkirchen aktiv und 35 weitere passiv (zum Beispiel als Mitfahrer im Auto) an Unfällen beteiligt. 13 der Unfälle passierten auf dem Schulweg.