Gelsenkirchen.

Der Mieterverein Gelsenkirchen schaltet sich jetzt in die Auseinandersetzung um die Künstlersiedlung Halfmannshof ein. Für den Gesamtvorstand hat Ernst Georg Tiefenbacher Oberbürgermeister Frank Baranowski angeschrieben – und ergreift in seinem zweiseitigen Brief klar Partei für die verbliebenen Künstler.

Die Steilvorlage liefert Tiefenbacher dabei der Stadtempfang im Musiktheater, bei dem – in Ansprachen und Einspielfilm – der besondere Fokus auf die Menschen in Gelsenkirchen gelegt wurde, die ein Gemeinwesen erst mit Leben füllten und die Umgebung liebenswert machten.,

"Ein wichtiger, eigenwilliger Teil unserer Gemeinde"

Solche „Unikate, die sich einerseits vom Durchschnittsbürger absetzen, andererseits aber den Teil der Kommune, der von bildenden Künstlern besetzt ist, prägen“, seien die Halfmannshöfer, die von einer „einschneidenden Maßnahme betroffen seien. „Sie sollen das, was ihr Leben ausmacht, das, wo hinein sie gewachsen sind, was sie selbst mitgestaltet haben, verlieren“, so Tiefenbacher. Durch die bauliche Umgestaltung der Künstlersiedlung, glaubt Tiefenbacher, werde „ein wichtiger, eigenwilliger Teil unserer Gemeinde ersatzlos weggewischt. Die Betroffenen verlieren nicht das Gefühl, vertrieben zu werden.“

Aus seiner Sicht wird die zukünftige Gestaltung des Quartiers „vornehm und teuer und exklusiv“, die Flucht „der einfachen Menschen“sei zwangsläufig nicht aufzuhalten. Betroffen seien „auch Mitglieder unseres Vereins“.