Gelsenkirchen.
Im Creditreform-Schuldnerranking 2011 landete Gelsenkirchen erneut auf Platz 405 unter insgesamt 412 betrachteten Kreise und kreisfreien Städte. Basis der jährlichen Untersuchung sind die sogenannten „Schuldnerquoten“, das heißt der Anteil von Leuten mit wirtschaftlichen Negativmerkmalen (z. B. Abgabe der Eidesstattlichen Versicherung, Haftanordnung zur Abgabe der Eidesstattlichen Versicherung, Privatinsolvenzen oder Inkassoverfahren).
20 Prozent der Einwohner auf Hartz IV angewiesen
Dem Bundestrend entgegen hat sich die Zahl der Menschen mit steigender Kaufkraft auch 2011 in Gelsenkirchen nicht erhöht, stellt Karl-August Sprenger, Geschäftsführer des Vereins Creditreform, fest. Gründe für die weit verbreitete Armut seien Arbeitslosigkeit, das Scheitern von Partnerschaften, Krankheit aber auch unkontrolliertes Konsumverhalten.
„Man muss sich vor Augen halten, dass laut Studien aus dem vergangenen Jahr z.B. im Juli in Gelsenkirchen über 20 Prozent der Einwohner auf Hartz IV zur Unterstützung des Lebensunterhaltes angewiesen waren“, so Sprenger. So weise dann auch die Creditreform- Untersuchung für die Stadt einen Anteil der überschuldeten Verbraucher an allen Personen über 18 Jahren in Höhe von 15,43 % aus.
Schere zwischen Buer und Schalke klafft
Im Vergleich der Ruhrgebietsstädte belegt dieser Wert erneut den letzten Platz (Duisburg: 14,59; Herne: 14,22; Dortmund: 13,47; Oberhausen: 12,79; Essen: 12,08; Recklinghausen: 11,26; Bochum: 11,05; Bottrop: 10,78 %) und liegt immerhin um fast 5 % über dem Wert für NRW.
Betrachte man die Stadtteile im einzelnen, so zeige sich laut Sprenger, dass beispielsweise die Schere zwischen Buer und Schalke erheblich auseinander klafft. Während in Buer 9,58 % der Menschen in schwierigem finanziellen Umfeld leben, sind es in Schalke mit 21,16 % mehr als doppelt so viele, nämlich jeder Fünfte.