Gelsenkirchen/Wattenscheid. .

Die Zahl der Schuldnerberatungen, die das Diakoniewerk Gelsenkirchen/Wattenscheid, die Gafög und die Verbraucherzentrale durchführen, ist 2009 im Vergleich zum VOrjahr um 588 auf 5863 gestiegen. Das entspricht etwas über 11 Prozent.

Dafür konnte die Schuldnerquote durch die Arbeit der Beratungsstellen im Stadtgebiet von 16,71 auf 14,52 gesenkt werden. Das bedeutet, dass fast jeder siebte Gelsenkirchener über 18 Jahre überschuldet ist oder zumindest nachhaltige Zahlungsstörungen aufweist.

Jeder Beratungsfall schlug mit durchschnittlich 313,50 Euro zu Buche. Bei 5863 Klienten bedeutet das einen finanziellen Aufwand von 1.838.026,68 Euro. Die Höhe der durchschnittlichen Verschuldung betrug je nach Beratungsstelle zwischen 17 978 Euro und 72 000 Euro.

Diakonie: Hier wurden 2009 insgesamt 190 Beratungen durchgeführt. 75 % machten dabei die Langzeitberatungen (25 Stunden) aus. Knapp 15 Prozent der Klienten gingen zur Basisberatung (5 Stunden), 9,5 % zur Kurzberatung (1 Stunde). In sieben Fällen wurde die Beratung abgebrochen, 19-mal wurden die Schulden reguliert. 52,5 % der Klienten waren Alleinstehende, 11,5 % Alleinerziehende, 36 % Familien. Der Großteil derer, die sich mit ihren roten Zahlen an die Diakonie wandten, bezog ALG II (47 %). 22 % bezogen Lohn oder Gehalt, 12 % sonstige Einkünfte, 7 % Rente, 6 % Sozialhilfe, 5 % ALG I. Die Höhe der durchschnittlichen Verschuldung lag bei 72 000 Euro. Um die Regulierung der somit insgesamt 13,7 Millionen Euro Miesen kümmerten sich Juristen und Sozialarbeiter 82 Stunden lang - finanziert mit Kirchensteuermitteln und Zuschüssen von Land und Stadt.

Gafög: 1341 Beratungen. 71 % Langzeitberatungen, 21 % Basisberatungen, 8 % Kurzberatungen. In 1070 Fällen (81 %) der 1326 abgeschlossenen Beratungen konnten die Schulden reguliert werden, 256-mal wurden die Bemühungen eingestellt (19 %). 44 % der Gafög-Klienten waren Familien, 42 % Alleinstehende, 13 % Alleinerziehende. 46 % bezogen ALG II, 27 % Lohn oder Gehalt, 12 % sonstige Einkünfte, 7 % Rente, 6 % ALG I, 2 % Sozialhilfe. Um rote Zahlen in Höhe von durchschnittlich 38 554 Euro (gesamt: 51,7 Mio) kümmerten sich acht Juristen, eine Sozialwissenschaftlerin und vier kaufmännische Mitarbeiter, finanziert durch Landesmittel und Zuschüsse vom Sparkassen- und Giroverband.

Verbraucherzentrale: 481 Beratungen: 30 % Langzeitberatungen, 21 % Basisberatungen, 50 % Kurzberatungen. In 96,5 % der Fälle konnten die Schulden reguliert werden. 60 % der Klienten waren Familien, 30 % Alleinstehende, 10 % Alleinerziehende. 45 % bezogen ALG II, 27 % Lohn oder Gehalt, 21 % sonstige Einkünfte, 13,5 % Rente, 8 % ALG I, 1,5 % Sozialhilfe. Hier lag die durchschnittliche Verschuldung bei 17 978 Euro (gesamt: 8,6 Mio Euro). Oecotrophologen und eine Anwältin kümmerten sich 69 Stunden, finanziert ausschließlich durch Land und Stadt.