Gelsenkirchen. . Das Hygiene-Institut des Ruhrgebiets untersucht die Wässer von etwa 450 Bäder-Anlagen. Die Kunden des in Gelsenkirchen ansässigen Instituts reichen von Olpe bis ins Münsterland, von Lippstadt bis an die holländische Grenze.
Wenn in den Freibädern Hochbetrieb herrscht, haben auch die Angestellten vom Hygiene-Institut des Ruhrgebiets alle Hände voll zu tun. Die Abteilung Trink- und Badewasserhygiene/Umweltmikrobiologie untersucht von etwa 450 Bäder-Anlagen in der erweiterten Umgebung die Wässer. Die Kunden reichen von Olpe bis ins Münsterland, von Lippstadt bis an die holländische Grenze. Und die „Übeltäter“ sind koloniebildende Einheiten wie Kolibakterien, Legionellen und Eitererreger.
Damit Wasserratten unbeschwert ihre Bahnen ziehen und vom Dreimeter-Brett ins kühle Nass springen können, führt das Institut an der Rotthauser Straße 19 in der Altstadt bakteriologische und chemische Untersuchungen durch. Das gilt generell auch für Hallenbäder, Badeseen und Naturbäder. Dr. Georg-Joachim Tuschewitzki ist Biologe und der Abteilungsleiter: „Ich kenne mich mit den kleinen Tierchen so ein bisschen aus. Wenn die nicht da sind, dann kann man davon ausgehen, dass für den Menschen keine Gefahr besteht.“ Aber auch chemische Stoffe seien bei den Untersuchungen von Interesse.
Mehrere Proben werden genommen
Mitarbeiter des Instituts fahren in die Freibäder und nehmen dort mehrere Proben - eine aus dem Becken, eine aus dem durch Sand und Kohle gefilterten Wasser, eine nach der Desinfektionsmittelzugabe und eine vom Füllwasser - das kommt in vielen Fällen aus einem betriebseigenen Brunnen. Die Flaschen, mit denen die Proben entnommen werden, sind so präpariert, dass die Desinfektionsmittel neutralisiert werden. „Wir wollen den bakteriologischen Zustand zum Zeitpunkt der Entnahme wissen“, sagt Sachbearbeiter Daniel Eichler. Ansonsten würde die Probe, die in einer Kühlbox ins Labor gebracht wird, immer weiter desinfiziert. Im Institut angekommen wird sofort der „Ansatz gestartet“. Das bedeutet, dass die filtrierten Bakterien auf einem Nährboden „angefüttert“ werden und sich vermehren. Anhand der Menge lässt sich schließlich kalkulieren, wie viele Bakterien ursprünglich vorhanden waren. Erste Ergebnisse gibt es nach 48 Stunden.
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Bevor die ersten Besucher ins Freibad kommen, gibt es eine Erstuntersuchung. Die Daten werden ans Gesundheitsamt übermittelt, das dann grünes Licht gibt - oder auch nicht. „Gerade zu Beginn der Saison gibt es viele Anfragen“, sagt Tuschewitzki. „Wenn etwas Auffälliges dabei ist, bekommt der Betreiber direkt Bescheid. Und der muss dann umgehend das Gesundheitsamt informieren.
Unangemeldete Stichproben
Es kommt auch zu unangemeldeten Stichproben. „Die Sicherheit liegt nicht in der Untersuchung, sondern in den Normen. Unser Ergebnis ist ein entscheidender Hinweis, ob die Technik das gewünschte Ergebnis liefert“, so der Abteilungsleiter. Die Schwimmmeister hätten vor Ort auch die Möglichkeit, Werte abzulesen - etwa den Chlorgehalt - und bei Bedarf nachzubessern.