Nun auch in der Glückauf-Kampfbahn: Legionellen breiten sich in Warmwassersystemen aus. 223 Einrichtungen sind von der Stadt seit 2003 untersucht worden, in 19 Fällen bestand Handlungsbedarf

Die 2003 in Kraft getretene Novelle der Trinkwasserverordnung brachte es in vielen Fällen an den Tag: In älteren Duschräumen machen sich Legionellen breit. Der aktuellste Fall von Bakterienbefall ist die Glückauf-Kampfbahn.

Bei der von der Stadt durchgeführten Untersuchung hat der 2003 von der Stadt eingestellte Gesundheitsaufseher in den Duschen im Tribünengebäude Messwerte über der Toleranzgrenze ermittelt. Der in der Verwaltungsvorlage betonte „sofortige Handlungsbedarf” stellt sich so dar, dass für Frühjahr oder Sommer eine Komplettsanierung geplant ist und als Ersatz Umkleide- und Duschcontainer aufgestellt werden - auch deshalb, weil der DFB die Anlage als Leistungsstützpunkt des DFB nutzt. Kampfbahn-Hausherr ist Teutonia Schalke. Der Verein habe zurzeit zwölf Mannschaften im Spiel- bzw. Trainingsbetrieb, so Vereinsvorsitzender Peter Kajan.

Zu hohe Messwerte hat die Stadt in ihrem nach der Gesetzesänderung 2003 aufgelegten „Stichproben-Untersuchungsprogramm” auch in anderen öffentlichen Einrichtungen festgestellt. Untersucht werden neben Sportplätzen auch städtische Kitas, Schulen, Schwimmbäder, Hotels, Gaststätten (durch Lebensmittelkontrolleure) und sonstige städtische Gebäude, die Wasser für die Öffentlichkeit bereitstellen. Die Warmwasserversorgungssysteme in Krankenhäusern und Seniorenheimen seien aber auch schon vor der Reform der Trinkwasserverordnung regelmäßig untersucht worden, so die Stadt.

Extrem hohe Legionellenwerte seien in den vergangenen Jahren in 19 von 223 untersuchten Einrichtungen - 17 Schulen, zwei Sportanlagen - ermittelt worden, so Gesundheitsdezernentin Henriette Reker. Nach erfolgreichen Sanierungsmaßnahmen erhielten 16 Warmwasserversorgungen wieder die Freigabe. Nur kaltes Wasser fließt zurzeit in Umkleiden in den Gesamtschulen Berger Feld und Buer-Mitte sowie an der Beckeradsdelle. Als Sofortmaßnahme führe die Stadt in allen Fällen eine „thermische Desinfektion” (Erwärmung des gesamten Warmwassersystems mit dem Ziel der Abtötung der Legionellen” durch, so die Gesundheitsverwaltung. Darüber hinaus würden immer auch betriebstechnische und/oder bauliche Veränderungen eingeleitet.