Gelsenkirchen. . In unserer Reportagereihe heißt es heute: Schwitzen für den Luxuskörper. Tobias Mühlenschulte traf die Personal Trainerin Silke Walner vom Trainingsservice “Luxuskörper“. Und die hat ein volles Programm für die Stunde mitgebracht.
Silke Walner empfängt mich mit zwei kleinen Wasserflaschen. Eine davon ist für mich. Das ist nett und das ist gut, denn ich hatte mich sicherheitshalber schon auf einen unerbittlichen Drill Instructor gefasst gemacht. Aber mein Personal Trainer kommt nicht im Tarnanzug, sondern im eng anliegenden Trainingsoutfit. Und auf dem Kopf hat sie kein Barett, sondern kurze, wasserstoffblondierte Haare.
Wer noch sprechen kann, kippt nicht um
Vom Treffpunkt auf dem Parkplatz Schloß Berge geht es im langsamen Laufschritt los. „So lange ich noch mit Ihnen reden kann, weiß ich, dass wir auf der sicheren Seite sind und Sie mir nicht umkippen“, sagt mein Personal Trainer. Normalerweise hätte ich mich vorher zu einem Gespräch mit ihr getroffen, in dem wir über meine genauen Trainingsziele gesprochen hätten. Darüber habe ich im Vorfeld gar nicht nachgedacht, aber Silke Walner weiß auch so Bescheid: Allgemeine Fitness und Ausdauer. Genau, das will ich! Den Anamnese-Fragebogen, in dem solche Sachen wie Puls oder Erkrankungen - „gerade orthopädische“ - abgefragt werden, sparen wir uns.
Wir traben um den Berger See Richtung Ehrenmal. Mein Personal Trainer ist zufrieden mit meinem Bewegungsablauf: kleine Schritte, über die Fersen abrollen, die Knie nicht zu sehr belasten. Auch mit meinen Armbewegungen ist Silke Walner einverstanden. Sonst schaut sie sich das Laufverhalten ihrer Kunden ganz genau auf dem Laufband an. So weit, so gut.
Haltung bewahren
Am Ehrenmal geht es dann ans Eingemachte. Ich soll „Dips“ machen. Liegestütze verkehrt herum quasi. Das ist gut für den Trizeps. Silke Walner macht’s vor, stützt sich mit den Händen auf der kleinen Mauer hinter sich ab und streckt die Beine lang nach vorne. Dann drückt sie ihr Becken nach oben, wieder und wieder. Ganz einfach sieht das bei ihr aus. Ich bin an der Reihe. „Aufpassen“, ermahnt mich mein Personal Trainer höflich. „Vom Becken her stabil bleiben, nicht durchhängen, die Spannung im Bauch halten.“ Schnell merke ich meine Arme, sehr schnell. Im Normalfall sind zehn Wiederholungen zu machen, so viel sei hier verraten. Was man bei herkömmlichen Liegestützen nicht alles falsch machen kann! Meine Hände sind zu weit auseinander, ich stelle die Ellbogen zu weit nach außen. „Wenn man regelmäßig trainiert, sollte man das schon korrekt machen“, wird Silke Walner mir später noch sagen.
Wo der Mensch nicht überall Muskeln hat
Weiter geht’s auf der Treppe - im Ausfallschritt. Ein Fuß auf die Stufe, den anderen weit, weit nach hinten, geht es zunächst mit dem rechten Knie Richtung Boden. Und wieder hoch, und wieder runter. „Die Aufrichtung ist ganz wichtig“, sagt mein Personal Trainer. Diese Übung dient der Kräftigung von Gesäß und Beinen. Auch das merke ich schnell. Wo der Mensch nicht überall Muskeln hat!
„Nach dem Dehnen wäre die Stunde beendet. Und nach ein, zwei Tagen würde ich mich noch mal melden und fragen, wie es geht“, sagt Silke Walner. Bei jedem weiteren Treffen würde man „die ganze Sache verbessern“ und auf die vorangegangene Stunde aufbauen, die Übungen erschweren und neue Reize setzen. „Das Ziel ist entscheidend.“ Mein Ziel für den nächsten Tag: kein Muskelkater!