Gelsenkirchen.
Viele Hunde im Tierheim sind nicht stubenrein. Tierpflegerin Stefanie Beres rückt dann mit dem Schlauch an. Zwölf Zwinger wollen gereinigt werde. Die Tiere warten so lange draußen. Wir besuchten die Pflegerin eine Stunde bei ihrer Arbeit.
Stefanie Beres (28) erledigt die Drecksarbeit. Wie jeden Morgen. In ihren gelben Gummistiefeln schließt sie den Pensionstrakt auf und wird von Fäkalgestank empfangen. Der ist aber zum Glück noch einigermaßen erträglich. Mary, Ivan, Lissy und die anderen „Flurbewohner“ sind nicht stubenrein. Stefanie Beres schnappt sich eine Kotschüppe und legt los, zwölf Zwinger wollen gereinigt werden - innen und außen.
Seit acht Jahren arbeitet die 28-Jährige im Tierheim an der Willy-Brandt-Allee in Erle, hier hat sie auch ihre Ausbildung zur Heim- und Pensionstierpflegerin gemacht. Damals war Stefanie Beres eine der ersten, die diese vor acht Jahren eingeführte Lehre machten.
So beginnt ihr Arbeitstag
Ihr Arbeitstag beginnt um 9 Uhr. „Morgens gehe ich erstmal gucken, ob es allen Tieren gut geht“, beschreibt sie ihre erste Tätigkeit, während sie den Schlauch von der Rolle zieht und damit bis nach ganz hinten zum Zwinger von Staffordshire-Hündin Rena geht. Beinahe jeder der zwölf „Heimbewohner“ schlägt an, das Gebell hallt von den Wänden wieder, der Krach ist ohrenbetäubend. „Die Hunde sind nur so laut, wenn Fremde dabei sind. Aber ein bisschen Gebell ist immer“, ruft Stefanie Beres dazwischen. Schließlich seien die Tiere zwischen 18 Uhr abends und 9 Uhr morgens alleine. „Da ist das schon ein Highlight, wenn man morgens wiederkommt.“ Und dann geben Dobermann, Malteser-Mix und Artgenossen eben Laut.
Bei der acht Jahre alten Hunde-Dame im hintersten Zwinger beeilt sich die Tierpflegerin besonders: „Rena hat Rheuma, für die ist die Kälte da draußen Gift.“ Über ein Drahtseil kann Stefanie Beres von außen die Klappen der Zwinger hochziehen, die in die größeren Außenkäfige führen. Wenn die Temperaturen es zulassen, bleiben sie oben. Bevor Rena sich nach draußen verabschiedet, steckt die Tierpflegerin ihr noch etwas durchs Gitter zu: „Ein kleines Leckerchen als Begrüßung“. Die anderen Tiere werden natürlich auf die gleiche Weise begrüßt.
Ihre tägliche Arbeit
Nachdem sie den Kot mit der Schüppe aufgelesen hat, verteilt Stefanie Beres Spülmittel auf den Fliesen. Anschließend kommt der Wasserschlauch zum Einsatz, dann Schrubber und Flitsche. In manchen Zwingern tun es auch ein paar kräftige Wasserstrahlen, je nach Verschmutzungsgrad. Über eine Rinne, die vor den Käfigen verläuft, landet das Schmutzwasser im Abfluss, der Kot später in der grauen Tonne. Die Trinknäpfe füllt Stefanie Beres mit Frischwasser auf. Mit Kot oder Erbrochenem verdreckte Decken schmeißt sie weg. Waschen macht keinen Sinn. „Die Leute spenden zum Glück genug Decken. Handtücher dagegen fehlen ständig.“ Mit den Handtüchern trocknen die Mitarbeiter des Tierheims nach der Reinigung die Zwingerböden. Dann ist Stefanie Beres fertig.
Bevor die Tierpflegerin sich an die Reinigung der Außengehege macht, gönnt sie sich und einer jungen Dobermann-Hündin einen fünfminütigen Spaziergang vor den Toren des Tierheims. Die anderen Hunde müssen sich später mit dem Auslaufgehege auf dem Gelände zufriedengeben.