Gelsenkirchen. . Wie sieht eigentlich der Alltag eines Azubis bei der Bank aus? Die WAZ hat der Sparkassen-Auszubildenden Katja Schröter in Gelsenkirchen eine Stunde lang über die Schulter geschaut.

Das Telefon klingelt. Die 20-Jährige hebt ab: „Sparkasse Gelsenkirchen, Katja Schröter, guten Morgen.“ Seit dem 1. August 2010 ist die junge Frau Auszubildende bei dem Kreditinstitut, seit dem 10. Januar 2011 ist ihr Arbeitsplatz die Filiale an der Essener Straße in Horst. „Ja, einen kleinen Moment, ich leite Sie weiter.“ Katja Schröter stellt das Gespräch zu einem Kollegen durch.

Bei Telefonaten sei Vorsicht geboten, sagt die angehende Bankkauffrau. „Wir können die Kunden am Telefon nicht identifizieren. Deshalb geben wir am Telefon auch nie Daten raus.“ Ausnahmen gebe es schon mal bei langjährigen Kunden, die bei den Kollegen bekannt seien.

Noch etwas Unterstützung nötig

Gemeinsam mit Bankkauffrau Elke Kühn bearbeitet Katja Schröter eine Trennwand weiter Freistellungsaufträge, nimmt am Kundengespräch teil. „Ein bisschen Unterstützung brauche ich schon noch. Sonst wäre es für die Kunden auch nicht angenehm.“ Die Dame, die den beiden Sparkassen-Mitarbeiterinnen gegenübersitzt, möchte ihren Freistellungsauftrag erhöhen. Elke Kühn dirigiert die Auszubildende durch die Masken der Bearbeitungs-Software. „Da kann ich direkt die Kontonummer eingeben, oder?“ Katja Schröter kann.

Dann geht es nach nebenan, Systemmeldungen kontrollieren. Die ausgedruckte Liste gibt der Auszubildenden und ihrer Kollegin Ramona Hippel Auskunft über Überziehungen und Schufa-Meldungen. „Hier ist etwa ein Kontoinhaber verstorben“, tippt die Bankkauffrau auf den Beleg. „Da müssen wir gucken, ob eine Sperre drin ist.“ Am Computer gibt Katja Schröter Änderungen ein, vermerkt Umbuchungen, hakt Vorgänge als erledigt ab.

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Von DerWesten

"Ganz normaler Briefvorgang"

Elke Kühn holt die 20-jährige Heßleranerin wieder an ihren Arbeitsplatz – der ­nächste Freistellungsauftrag wartet. Die beiden Sparkassen-Damen ändern den Datensatz der Kundin ihren Wünschen entsprechend ab. „Können wir sonst noch etwas für Sie tun?“, fragt Katja Schröter die alte Dame, die tatsächlich noch ein Anliegen hat. Sie hatte ihr Sparbuch für einige Wochen verlegt und möchte die automatischen Buchungen nachgetragen haben. Die Auszubildende geht mit der Kundin zu einem Schalter, spannt das Sparbuch in den Drucker ein und lässt das Gerät die fehlenden Zahlen vermerken.

Der Geldautomat der Filiale hat eine Kontokarte einbehalten – aus Essen. Auch um so etwas muss Katja Schröter sich kümmern. „Das ist ein ganz normaler Briefvorgang. Ich schreibe ein Formular an die Sparkasse in Essen, die informiert den Kunden.“ Der Brief geht zusammen mit der Karte per Einschreiben nach Essen. Behalte der Automat die Karte eines Hauskunden, werde der direkt kontaktiert.

Das Telefon klingelt...