Gelsenkirchen. . Die Agentur für Arbeit finanziert den Achtklässlern der Hauptschule Am Dahlbusch ein Berufsorientierungscamp. Dabei lernen die Schüler nicht nur etwas über Berufe, sondern auch, wie man Bewerbungen schreibt, korrekt auftritt oder ein Telefonat führt.
Die Hauptschule Am Dahlbusch freut sich über jede Unterstützung, die sie für ihre Schüler bekommen kann. Auch die bis zu 7500 Euro, die sie von der Agentur für Arbeit erhalten wird (wie 32 weitere Einrichtungen im Bezirk auch), dienen diesem Zweck. So kann in Rotthausen ein Berufsorientierungscamp für die beiden achten Klassen finanziert werden.
Für Schulleiter Gernot Samsel und Sozialpädagogin Sabine Schlegtendahl ist das ein wichtiger Baustein, um die rund 50 Mädchen und Jungen auf die richtige Spur zu bringen, damit sie nach dem Abschluss vielleicht direkt einen Ausbildungsplatz antreten können. „Wir haben hier am Dahlbusch viele Kinder und Jugendliche, die aus schwierigen sozialen Verhältnissen kommen. Auch wenn sich die Arbeitsmarktsituation verbessert und mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden, kommt das nicht unbedingt bei unseren Schülern an“, beschreibt Samsel die problematische Situation. Aus dem letzten Entlassjahrgang, der 70 Köpfe stark war, konnten nur zehn Schüler direkt vermittelt werden.
Gestärktes Selbstvertrauen durch Vorbereitung
Dabei erfüllt die Schule selbst eine ganz wichtige Funktion. Vielen ihrer Schülern fehlt in der Orientierungsphase die Unterstützung aus dem Elternhaus. Carolina Heier, Berufsberaterin der Agentur, hat beispielsweise auch an Elternsprechtagen in der Hauptschule Am Dahlbusch teilgenommen und die geringe Resonanz selbst erlebt. Sie bestätigt, was Gernot Samsel wie folgt formuliert: „Seitens der Schule wird alles getan, um die Jugendlichen vorzubereiten. Die Schüler registrieren das auch. Viele sagen uns, dass durch die Vorbereitung ihr Selbstvertrauen gewachsen ist. Was uns aber fehlt, ist die entsprechende Reaktion der Arbeitgeber.“
Ingo Zielonkowsky, Chef der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen kennt das. Er weiß aber auch, dass es mit Blick auf die Hauptschule einen Weg gibt, der die Mädchen und Jungen in die Ausbildung bringt: der über Berufspraktika. „Es gibt Fälle, da ist das genau der Einstieg. Da wird den Arbeitgebern klar, dass etwa ein Junge genau für diesen Beruf wie geschaffen ist, weil er eine praktische Begabung besitzt. Dann wird auch mal über die eine oder andere nicht ganz so tolle Note hinweggesehen.“
Chancen und Perspektiven erkennen
Oft aber muss die Schule ihre Schützlinge an der Basis abholen, wie Sabine Schlegtendahl weiß. „Da platzen schon Träume, wenn es in die Berufsorientierung geht. Oder es wird anders herum der Ehrgeiz geweckt, die entsprechende schulische Leistung zu erreichen, um den Wunschberuf doch erlernen zu können.“
Auch dafür ist das Berufsorientierungscamp eine nützliche Hilfe. Hier soll den Achtklässlern über mehrere Tage anschaulich nahe gebracht werden, ihre Chancen und Perspektiven zu erkennen und in Seminaren etwa dies zu lernen: Bewerbungen richtig zu schreiben, korrekt aufzutreten oder ein Telefonat zu führen.