Gelsenkirchen.

„Wir wollen keinen Schulkampf“, betont SPD-Fraktionschef Klaus Haertel. Nicht gegen, sondern mit Schülern, Eltern und Schulen will die SPD Gelsenkirchens Schullandschaft dem demografischen Wandel mit sinkenden Schülerzahlen anpassen..

Die SPD-Stadtverordneten Barbara Filthaus und Martina Rudowitz nehmen für sich in Anspruch, nach vielen Gesprächen in den betroffenen Schulen weitgehend Konsensvorschläge zu machen. Und zwar dafür:

Die Hauptschulen in ­Rotthausen (Dahlbusch), Beckhausen (Schwalbenstraße) und Scholven (Mehringstraße) werden aufgegeben. Dafür erhalten diese Stadtteile Stadtteilschulen als Gemeinschaftsschulen vom Kindergarten bis zur 10. Klasse. Für Rotthausen bietet sich eine Oberstufen-Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Ückendorf, in Beckhausen mit der Gesamtschule Horst an.

Neu gegründet werden sollte, so der Vorschlag der SPD, in Hassel eine von der rot-grünen Landesregierung initiierte Gemeinschaftsschule Nord aus der Realschule St. Michael und der Hauptschule Eppmannsweg. Sie sollte eine Option auf eine gymnasiale Oberstufe haben. Unterrichtet werden müsste an beiden Standorten, die nur 100 Meter auseinanderliegen. „Wir haben diese Standorte ausgesucht, da hier Konsens mit den Akteuren vor Ort besteht“, unterstreichen die beiden Schulpolitikerinnen.

Zu einem späteren Zeitpunkt ist für beide nach jüngsten Signalen aus Erle denkbar, dort aus der Gerhart-Hauptmann-Realschule und der Hauptschule Frankampstraße eine Gemeinschaftsschule Ost mit der Option zum Abitur zu bilden. Klar sei, dass die Gemeinschaftsschulen Ganztagsschulen und G9-Schulen (Abitur nach 13 Jahren) sein sollen.

Bei den Gymnasien läuft es für die SPD auf einer Sechs-Lösung hinaus, drei im Norden und eben auch nur drei im Süden. Schon jetzt würden nach den Schülerzahlen drei dreizügige Gymnasien in Gelsenkirchen-Mitte ausreichen. Als „futuristisch“ bezeichnet die Fraktion, das Schalker Gymnasium mit der Hauptschule Emmastraße zusammenzulegen. Sie favorisiert dagegen, das Gauss- und das Schalker Gymnasium fusionieren zu lassen. „Wir werden einen möglichen Antrag des Schalker Gymnasiums auf G9 aber nicht blockieren“, unterstreicht Haertel.

Für die Gesamtschule Ückendorf schlägt die SPD einen runden Tisch vor, der Konzepte erarbeiten soll. Denkbar ist eine stärkere Berufsorientierung. Filthaus weiß um die Migrationsprobleme und die sozialen Spannungen an der Schule, auch darum dass dort nur Kinder mit Hauptschulempfehlung sind. „Die Schule ist aber besser als ihr Ruf. Hut ab auch dafür, dass sie eine gymnasiale Oberstufe hinbekommt.

In die Hauptschule Grillo-straße soll die Abendrealschule einziehen, zumal die Lessing-Realschule dringend den freiwerdenden Raum für den Ganztag benötigt.