Gelsenkirchen.

Alle Grundschulen in Gelsenkirchen sollen am offenen Ganztag teilnehmen. Das war das Ziel der Stadtverwaltung vor nunmehr sieben Jahren. Mit der Eröffnung des Neubaus an der Grundschule Wanner Straße ist das Ziel nun erreicht.

100 Gruppen gibt es nun in der Stadt. „Zumindest die baulichen und organisatorischen Grundlagen für den offenen Ganztag sind ab heute flächendeckend gelegt“, sagt OB Frank Baranowski. „Die inhaltlich-pädagogische Weiterentwicklung bleibt dagegen freilich eine Daueraufgabe des kommunalen Bildungsbüros, das eng mit dem OGS-Trägernetzwerk zusammenarbeitet.“

Rund 13 Millionen Euro haben Stadt und Bund in den offenen Ganztag investiert, allein 380 000 Euro an der Wanner Straße. Im Erdgeschoss können die Kinder nun eine große Küche und einen großzügigen Gemeinschaftsraum nutzen. Liebevoll haben Eltern, Lehrer und Mitarbeiter die Innenräume gestaltet – unter anderem mit dem Spruch „Guten Appetit“ in verschiedenen Sprachen rund um die Durchreiche zur Küche. Auch die ehemalige Hausmeister-Wohnung im Dachgeschoss des alten Schulgebäudes steht jetzt für den offenen Ganztag zur Verfügung. Die Renovierung der Schule Wanner Straße ist damit fast abgeschlossen. Zurzeit läuft noch die Sanierung der Toilettenanlage, anschließend wird noch der Schulhof in Schuss gebracht.

Insgesamt 2400 Kinder nutzen das Angebot des offenen Ganztags mittlerweile an 40 Standorten im ganzen Stadtgebiet. Laut Frank Baranowski sei das gut angelegtes Geld: „Die Eltern wissen nun, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind und können Beruf und Familie so besser unter einen Hut bringen.“ Außerdem sei es gut, wenn OGS und Schule unter einem Dach sind und es könne „auch nicht schaden, wenn einer bei den Hausaufgaben über die Schulter schaut.“ Die Bilanz nach sechs Jahren Ganztag sei also insgesamt gut, fasst Baranowski zusammen. Vier Kooperationspartner unterstützen die Stadt und die Schulen, „so dass Schule und Jugendhilfe ein ganzes Stück näher zusammenrücken.“

Nicht ganz so ausführlich fiel Baranowskis Rede bei der Einweihung an der Wanner Straße aus. Dort standen die Kinder im Mittelpunkt. Zum Beispiel die Truppe des Zirkus Martinelli. „Den Namen haben wir bewusst gewählt“, erklärte Schulleiterin Jutta Stempel. „Denn wir würden uns freuen, wenn wir pünktlich zum Jubiläum im nächsten Jahr wieder unseren alten Namen ,Martinsschule’ bekommen würden.“

Für die kleinen Clowns und Artisten war der Auftritt vor der ganzen Schule, den Eltern und Ehrengästen jedenfalls eine große Sache. „Ich bin so aufgeregt“, raunte ein kleines Mädchen der Mutter zu, bevor es auf die Bühne ging. Mit Akrobatik, Musik und einer Gesangs-Perfomance sorgten sie für gute Laune auf der Einweihungsfeier.