Dennis Konarski (21) friert: Seit zwei Wochen streikt die Heizung in seiner Wohnung am Nordring in Buer - doch sein Vermieter, die Deutsche Annington, reagierte lange nicht.

„Schön, hier zu wohnen” - über den Werbespruch der Deutschen Annington kann Dennis Konarski zurzeit nur den Kopf schütteln: Seine Wohnung am Nordring in Buer ist seit zwei Wochen kalt, sein Vermieter lässt sich Zeit, die defekte Heizung zu reparieren.

„Da tut sich einfach nichts”, ärgert sich der 21-Jährige, der seit November 2008 in der Wohnung im Dachgeschoss wohnt. Dabei habe man sich sehr oft an die Wohngesellschaft gewandt - ohne Erfolg: „Wenn man mal bei der Service-Hotline durchkommt, schiebt es einer auf den anderen”, sagt Dennis Mutter Gabriele Konarski: „Letztlich will aber keiner zuständig sein.”

Dabei sind die Verantwortlichkeiten im Gesetzbuch eindeutig geregelt: „Der Vermieter muss die Sache in einem tauglichen Zustand erhalten”, erklärt Rechtsanwalt Ernst Georg Tiefenbacher. Der Vorsitzende des Mietervereins Gelsenkirchen kennt aber auch die Beschwerden über die Deutsche Annington: „Die war früher mal eine überdurchschnittlich gute Vermieterin - das hat sich geändert.”

Ansprechpartner fehlen

Auch die Konarskis bemängeln die fehlenden Ansprechpartner vor Ort - die früheren Büros sind inzwischen geschlossen. Annington-Sprecherin Katja Weisker widerspricht: „Durch die Umstellung erreichen uns die Mieter mittlerweile schneller.”

Doch schnell ging im Fall Konarski gar nichts: Es friert draußen und Dennis in seiner Wohnung: „Die Temperatur war hier vor einigen Tagen schon auf 13 Grad abgekühlt, aber da war es draußen noch relativ warm.” Jetzt spendet auch der alte Heizstrahler des Großvaters nicht mehr ausreichend Wärme. Zweimal kamen schon Monteure ins Haus und mussten unverichteter Dinge wieder abziehen: „Sie sagten, der Heizkessel sei defekt und eine Reparatur ohne Zustimmung der Annington nicht möglich” - doch die reagierten nicht. Also blieb es kalt und Dennis keine andere Möglichkeit, als im Jogginganzug und in zwei dicke Decken gehüllt seine Nächte zu verbringen. Erkältet hat er sich. Und eine Blasenentzündung zwingt ihn mehrmals Nachts auf die Toilette.

Die zwei Wochen in der ungeheizten Wohnung seien laut Katja Weisker „ein relativ überschaubarer Zeitraum” und die Verzögerung auf ein „kleines Kommunikationsproblem” zurückzuführen. Das konnte nun anscheinend behoben werden: Nur einen Tag nachdem die WAZ bei der Annington nachhakte, hatte Dennis Konarski einen Anruf auf der Mailbox: Noch am Mittwoch sollte der neue Kessel kommen.