Gelsenkirchen. „Mehr Kundenservice, bessere Erreichbarkeit” signalisierte die Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington zum 1. Juli auch den rund 7000 Gelsenkirchener Mietern. Der Hasseler Ronald Wetklo und der Mieterverein sehen das anders: „Der Service ist schlechter worden”, so Wetklo.

Seine Odyssee begann in der vergangenen Woche mit einer verstopften Dachrinne. Eine E-Mail schickte der 49-jährige Anwohner des Mathildenwegs in Hassel an den Vermieter: „Eine Antwort habe ich bis heute nicht.” Auch im Kundencenter der Annington am August-Schmidt-Platz in Hassel konnte er nichts erreichen - ist dieses doch wie die Anlaufstellen in Buer und Ückendorf inzwischen geschlossen worden. Blieb noch die neue kostenpflichtige Hotline-Nummer der Annington. Über eine Computerstimme sei man auf umständliche Weise in die Warteschleife gelotst worden, so Wetklo. „Nach 15 Minuten Warten habe ich aufgelegt.”

„Äußerst übel” findet Ernst-Georg Tiefenbacher vom Mieterverein das Vorgehen von Annington: „Als großer Dienstleister sollte man vor Ort präsent sein.” Das Unternehmen dürfe sich nicht wundern, wenn die Mieter wegen des Service-Abbaus von der Fahne gingen. „Es geht auch anders”, so Tiefenbacher. Mit der Immeo (rund 4500 Wohnungen in Gelsenkirchen) habe der Mieterverein beispielsweise sehr gute Erfahrungen gemacht und werde in Kürze ein gemeinsames Projekt zur Beseitigung von Wohnungsmängeln vorstellen.

Annington-Sprecherin Katja Weisker bleibt dabei: „Wir verbessern unseren Kundenservice.” Die (telefonische) Erreichbarkeit werde deutlich besser. Sie räumt ein, dass es wegen der Umstellung zurzeit zu Reibungsverluste komme. Und: Das schwere Unwetter habe zur Überlastung der Reparatur-Hotline geführt.

Ronald Wetklo ist indes zur Tat geschritten: Er ist auf die Leiter gestiegen und hat die Dachrinne selbst repariert.