Essen. . Die Ruhr-Metropole strebt den Titel „Grüne Hauptstadt Europas 2016“ an und steht am Montag und Dienstag in Kopenhagen im Finale. Es ist ein bisschen so wie mit der Nationalelf: Zuhause wird mitgefiebert, angefeuert und die Daumen gedrückt. Das sagt der „Essen Fanclub“ zur Grünen Hauptstadt.

Essen steht in Kopenhagen im „Grüne Hauptstadt 2016“-Finale und daheim tun sie dasselbe wie bei der Nationalelf: Daumen drücken, mitfiebern, anfeuern. Der „Essen-Fanclub“ reicht vom Ruhrbischof bis zum Top-Managern, von Verbänden und Organisationen bis zu einzelnen Bürgern.

„Als ein Unternehmen mit Hauptsitz in Essen würden wir uns freuen, wenn Essen Titel gewinnen würden. Die Stadt hätte es verdient“, erklärt „Evonik Industries“.

Gute Chancen der Stadt

Sehr optimistisch gibt sich Bischof Franz-Josef Overbeck, der die „Bewahrung der Schöpfung“ betont: „Ich glaube, dass unsere Stadt gute Chancen hat, den Titel zu gewinnen.“ Und was verspricht sich der Oberhirte von einem möglichen „Ritterschlag“? „Die Auszeichnung würde europaweit einmal mehr die Wandlungsfähigkeit unserer Region unterstreichen und sich nachhaltig auf die Lebensqualität dieser Stadt auswirken“.“

Dieter Gorny, Mitbegründer des Musikkanals „Viva“ und inzwischen Direktor des Europäischen Zentrums für Kreativwirtschaft „Ecce“, denkt ähnlich: „Der Titel ‘Grüne Hauptstadt’ wird denselben Schub geben wie die Kulturhauptstadt: Essen und das gesamte Ruhrgebiet erzielen Aufmerksamkeit und Anerkennung.“ Abermals könne sich das Ruhrgebiet als vitale „Region im Aufbruch“ profilieren und seine enorme Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen. „Die Energiewende und der behutsame Umgang mit Ressourcen und Energie erfordern auch kulturelle Veränderungen“, sagt Gorny. Der „Kreative“ aus Werden hofft auf spannende Impulse - vom „Klimawandel“ bis „Urban Gardening“.

Wer noch Glück wünscht

Auch der Initiativkreis Ruhrgebiet wünscht Essen den Sieg. Geschäftsführer Dirk Opalka: „Jede Initiative, das Ruhrgebiet als eine liebens- und lebenswerte, wirtschaftsstarke sowie innovative Region zu präsentieren, ist zu begrüßen.“

Grüne Hauptstadt - so will Essen punkten

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© Grafik: Helge Hoffmann / Redaktion: Tobias Appelt
Vier Mitbewerber-Städte wollen sich ebenfalls mit dem Titel
Vier Mitbewerber-Städte wollen sich ebenfalls mit dem Titel "Grüne Hauptstadt Europas" schmücken. Zur Konkurrenz gehört die niederländische Stadt Nimwegen, ... © Handout
... die schwedische Stadt Umeå, ...
... die schwedische Stadt Umeå, ... © Handout
... Ljubljana in Slowenien und ...
... Ljubljana in Slowenien und ... © Handout
... die norwegische Hauptstadt Oslo.
... die norwegische Hauptstadt Oslo. © Handout
2012 liefen noch die Planungen für eine Bewerbung der Metropole Ruhr beim Wettbewerb
2012 liefen noch die Planungen für eine Bewerbung der Metropole Ruhr beim Wettbewerb "Grüne Hauptstadt Europas". Doch das Gemeinschaftsprojekt scheiterte, Essen bewarb sich alleine. © Arne Poll / WAZ Fotopool
Pressekonferenz mit Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß (Mitte) und Umweltdezernentin Simone Raskob (links) im April 2014. Sie verkündeten, dass die EU-Kommission entschieden hat, Essen für das Finale der
Pressekonferenz mit Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß (Mitte) und Umweltdezernentin Simone Raskob (links) im April 2014. Sie verkündeten, dass die EU-Kommission entschieden hat, Essen für das Finale der "Grünen Hauptstadt Europas" zu nominieren. © WAZ Fotopool
Sie wollen auch in Essen die Begeisterung für die
Sie wollen auch in Essen die Begeisterung für die "Grüne Hauptstadt" entfachen: Oberbürgermeister Reinhard Paß und Dezernentin Simone Raskob sorgten im Mai 2014 für mehr Grün auf dem Isenbergplatz. © Peter Prengel
Mit diesen
Mit diesen "grünen Projekten" will Essen unter anderem in dem Wettbewerb punkten: Anfang September startet wieder das Stadtradeln - es wurde wegen des Sturms am Pfingstmontag verschoben. © Joachim Kleine-Büning/WAZ FotoPool
Ein weiteres Projekt, mit dem Essen punkten will: Solarstrom für Bürger - wie hier auf dem Dach des Mädchengymnasiums Borbeck. Die Idee: Menschen tun sich zusammen und investieren gemeinsam in eine Photovoltaik-Anlage. Die Stadt stellt für die Anlage ein geeignetes Dach zur Verfügung.
Ein weiteres Projekt, mit dem Essen punkten will: Solarstrom für Bürger - wie hier auf dem Dach des Mädchengymnasiums Borbeck. Die Idee: Menschen tun sich zusammen und investieren gemeinsam in eine Photovoltaik-Anlage. Die Stadt stellt für die Anlage ein geeignetes Dach zur Verfügung. © Ulrich von Born / WAZ FotoPool
Auf den Straßen der Stadt ist es häufig voll. Die Jury hat den Verkehr bei der Auswertung von Essens Bewerbung kritisch beurteilt.
Auf den Straßen der Stadt ist es häufig voll. Die Jury hat den Verkehr bei der Auswertung von Essens Bewerbung kritisch beurteilt. © Marc Friedrich / WAZ Fotopool
Die Stadt Essen dürfte mit dem Jahrhundertprojekt „Emscher-Umbau“ bei der „Grüne Hauptstadt“-Jury Punkte sammeln können. Ein Erfolg des Projekts: Die Emschergroppe ist wieder in dem Fluss heimisch. Zwischenzeitlich war der Fisch verschwunden.
Die Stadt Essen dürfte mit dem Jahrhundertprojekt „Emscher-Umbau“ bei der „Grüne Hauptstadt“-Jury Punkte sammeln können. Ein Erfolg des Projekts: Die Emschergroppe ist wieder in dem Fluss heimisch. Zwischenzeitlich war der Fisch verschwunden. © Emschergenossenschaft
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Essen gezeigt, dass durch überlegte Planungen verkommene Brachen in grüne Oasen umgewandelt werden können. Besonders in der Nähe der Innenstadt gibt es jetzt mehr Grün und Wasser. Ein Vorzeigeprojekt des Stadtumbaus, mit dem Essen punkten will: Das Uni-Viertel.
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Essen gezeigt, dass durch überlegte Planungen verkommene Brachen in grüne Oasen umgewandelt werden können. Besonders in der Nähe der Innenstadt gibt es jetzt mehr Grün und Wasser. Ein Vorzeigeprojekt des Stadtumbaus, mit dem Essen punkten will: Das Uni-Viertel. © Oliver Müller / WAZ FotoPool
Bötchen fahren auf dem Niederfeldsee: Die Bürger in Altendorf haben ihr neues Gewässer offenbar bereits lieb gewonnen.
Bötchen fahren auf dem Niederfeldsee: Die Bürger in Altendorf haben ihr neues Gewässer offenbar bereits lieb gewonnen. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Vor fünf Jahren konnten die Bürger beim „Krupp-Parkfest“ den neu gestalteten Krupp-Gürtel erkunden. Sie kamen in Scharen.
Vor fünf Jahren konnten die Bürger beim „Krupp-Parkfest“ den neu gestalteten Krupp-Gürtel erkunden. Sie kamen in Scharen. © Stadtbildstelle Stadt Essen
Radeln am Wasser: Ausflügler schätzen den Rhein-Herne-Kanal. Die Stadt Essen will weniger Autoverkehr, dafür aber mehr Fahrräder - und so bei der Jury, die über die Titelvergabe entscheidet, punkten.
Radeln am Wasser: Ausflügler schätzen den Rhein-Herne-Kanal. Die Stadt Essen will weniger Autoverkehr, dafür aber mehr Fahrräder - und so bei der Jury, die über die Titelvergabe entscheidet, punkten. © Kerstin Kokoska / WAZ FotoPool
Die frühere Trasse der Rheinischen Bahn ist heute ein Rad- und Wanderweg.
Die frühere Trasse der Rheinischen Bahn ist heute ein Rad- und Wanderweg. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Noch ist das Baden im Baldeneysee und in der Ruhr verboten. Sollte die Stadt Essen am morgigen Dienstag in Kopenhagen die Zusage bekommen, sich 2016 mit dem Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ schmücken zu dürfen, wird Bewegung in die Sache kommen.
Noch ist das Baden im Baldeneysee und in der Ruhr verboten. Sollte die Stadt Essen am morgigen Dienstag in Kopenhagen die Zusage bekommen, sich 2016 mit dem Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ schmücken zu dürfen, wird Bewegung in die Sache kommen. © Udo Geisler
Der Baldeneysee ist bei Sportlern beliebt: Segler, Surfer und Kanuten nutzen das Gewässer. Für Schwimmer ist es allerdings tabu.
Der Baldeneysee ist bei Sportlern beliebt: Segler, Surfer und Kanuten nutzen das Gewässer. Für Schwimmer ist es allerdings tabu. © Kerstin Kokoska / WAZ FotoPool
So grün ist Essen: Die Brehminsel in Essen-Werden: Einst eine Viehweide der Abtei, heute ein Naherholungsziel für Jung und Alt. An sonnigen Tagen treffen sich hier Hobby-Fußballer, Jogger und Menschen, die einfach einmal durchatmen wollen.
So grün ist Essen: Die Brehminsel in Essen-Werden: Einst eine Viehweide der Abtei, heute ein Naherholungsziel für Jung und Alt. An sonnigen Tagen treffen sich hier Hobby-Fußballer, Jogger und Menschen, die einfach einmal durchatmen wollen. © Hans Blossey
Im Zuge der Emscher-Renaturierung ist im Bereich westlich der Wickenburgstraße in Essen der ehemalige Schmutzwasserlauf umgebaut worden. Heute plätschert der Borbecker Mühlenbach in seiner ursprünglichen Form.
Im Zuge der Emscher-Renaturierung ist im Bereich westlich der Wickenburgstraße in Essen der ehemalige Schmutzwasserlauf umgebaut worden. Heute plätschert der Borbecker Mühlenbach in seiner ursprünglichen Form. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Der Grugapark in Essen-Rüttenscheid ist für viele Bürger ein beliebtes Ausflugsziel: Es gibt kaum einen Essener, der keine (Kindheits-) Erinnerungen mit diesem grünen Flecken Erde verbindet.
Der Grugapark in Essen-Rüttenscheid ist für viele Bürger ein beliebtes Ausflugsziel: Es gibt kaum einen Essener, der keine (Kindheits-) Erinnerungen mit diesem grünen Flecken Erde verbindet. © Kerstin Kokoska / WAZ FotoPool
Ländliche Idylle an den Fischlaker Höfen: Besucher, die erstmals nach Essen kommen, staunen immer wieder, wie grün es heutzutage in weiten Teilen des Ruhrgebiets ist.
Ländliche Idylle an den Fischlaker Höfen: Besucher, die erstmals nach Essen kommen, staunen immer wieder, wie grün es heutzutage in weiten Teilen des Ruhrgebiets ist. © Kerstin Kokoska/ WAZ FotoPool
Sonnenbaden in Sichtweite des Aalto-Theaters und des RWE-Turms: Der Stadtgarten ist eine grüne Oase, und er liegt nur wenige Minuten vom Trubel der City entfernt.
Sonnenbaden in Sichtweite des Aalto-Theaters und des RWE-Turms: Der Stadtgarten ist eine grüne Oase, und er liegt nur wenige Minuten vom Trubel der City entfernt. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Aussichtspunkt im Hallopark: Die Grünanlage zwischen Stoppenberg und Schonnebeck ist eine der Ältesten in der ganzen Stadt. Die historischen Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 1899.
Aussichtspunkt im Hallopark: Die Grünanlage zwischen Stoppenberg und Schonnebeck ist eine der Ältesten in der ganzen Stadt. Die historischen Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 1899. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Der erste Eindruck täuscht: Obwohl die Schurenbachhalde, die den Anblick von Natur und Industrie miteinander verbindet, in Teilen unwirtlich erscheint, ist sie doch Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten.
Der erste Eindruck täuscht: Obwohl die Schurenbachhalde, die den Anblick von Natur und Industrie miteinander verbindet, in Teilen unwirtlich erscheint, ist sie doch Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das ehemalige Strandbad am Baldeneysee firmiert heute unter dem Namen „Seaside Beach“ und lockt mit vielen Freizeitangeboten – das Baden im See gehört allerdings nicht dazu. Möglicherweise wird sich das ändern.
Das ehemalige Strandbad am Baldeneysee firmiert heute unter dem Namen „Seaside Beach“ und lockt mit vielen Freizeitangeboten – das Baden im See gehört allerdings nicht dazu. Möglicherweise wird sich das ändern. © Hans Blossey
Viel Grün mitten im Ruhrgebiet: das Hexbachtal.
Viel Grün mitten im Ruhrgebiet: das Hexbachtal. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Blick auf das Kamillushaus und das Golfgelände in Essen-Heidhausen.
Der Blick auf das Kamillushaus und das Golfgelände in Essen-Heidhausen. © Kerstin Kokoska WAZ / FotoPool
Gänse fühlen sich auf den Ruhrwiesen zwischen Werden und Kettwig wohl.
Gänse fühlen sich auf den Ruhrwiesen zwischen Werden und Kettwig wohl. © Kerstin Kokoska WAZ / FotoPool
Der Gleispark Frintrop im Essener Norden ist auf einem ehemaligen Bundesbahngelände errichtet worden.
Der Gleispark Frintrop im Essener Norden ist auf einem ehemaligen Bundesbahngelände errichtet worden. © Matthias Graben / WAZ FotoPool
Rundgang durch das Asbachtal: Am Weg Sollwiesenbusch begrüßen zwei Pferde die Spaziergänger.
Rundgang durch das Asbachtal: Am Weg Sollwiesenbusch begrüßen zwei Pferde die Spaziergänger. © Ulrich von Born / WAZ FotoPool
Die Heisinger Aue liegt an der Ruhr zwischen den Flusskilometern 42,2 und 37,1.
Die Heisinger Aue liegt an der Ruhr zwischen den Flusskilometern 42,2 und 37,1. © Remo Bodo Tietz / WAZ FotoPool
Der Segeroth Park an der Bottroper Straße.
Der Segeroth Park an der Bottroper Straße. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Essen-Schuir: Eigentlich ist das hier noch gar nicht so weit draußen, dennoch ist die Stadt kaum irgendwo so wenig sicht- und spürbar wie in diesem landwirtschaftlich geprägten Gebiet zwischen Haarzopf, Bredeney, Werden und Kettwig
Essen-Schuir: Eigentlich ist das hier noch gar nicht so weit draußen, dennoch ist die Stadt kaum irgendwo so wenig sicht- und spürbar wie in diesem landwirtschaftlich geprägten Gebiet zwischen Haarzopf, Bredeney, Werden und Kettwig © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
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Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender von RWE Deutschland, räumt Essen ebenfalls gute Finalchancen ein. „Die Stadt Essen zeigt eindrucksvoll, dass sie für umfangreichen Wandel und Fortschritt steht“, sagt er, und fügt hinzu: „Die Ruhr-Metropole ist Gestalterin und Ideengeberin für eine nachhaltige Entwicklung auch mit Blick auf die Energieversorgung und den effizienten Umgang mit Energie.“

RWE hebt seine Verbundheit zu Essen hervor und erinnert an lokale Projekte wie die „Flugthermografie“ und den Aufbau der Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge mit derzeit 79 Ladepunkten. Neuhaus: „Vor wenigen Wochen haben wir mit AmpaCity das weltweit längste Supraleiterkabel in das Essener Stromnetz integriert.“