Essen..

Die Konkurrenz im „Grüne Hauptstadt“-Finale ist groß. Vor allem Oslo konnte bei der Jury in fast allen Kategorien punkten. Aber auch die anderen Städte, die zusammen mit Essen im Finale stehen, haben ihre Stärken. Ein Überblick.

Oslo: Die Alles-Könner-Stadt

Die Hauptstadt Norwegens hat den Ruf grün, jung und weltoffen zu sein. Die Natur ist in dieser 580 000-Einwohner-Stadt überall gegenwärtig. Nur knapp ein Drittel der rund 430 Quadratkilometer großen Stadtfläche ist überhaupt bebaut. Dafür besitzt Oslo mehr als 300 Seen, 16 Parks und 40 Inseln. Die Stadt ist umgeben von waldreichen Bergen. Der öffentliche Nahverkehr sowie das Radwegenetz sind gut ausgebaut. So wundert es nicht, dass die Stadt in sechs von zwölf Kategorien auf Platz eins kam. Bei den Bewerbungs-Juroren hatte Oslo vom Kampf gegen den Klimawandel über Luftqualität bis zur Abfallwirtschaft die Nase vorn. Sie ist eine echte Alles-Könner-Stadt.

Ljubljana: Grünes Slowenien

Ljubljana ist aus Sicht der Juroren eine Stadt mit Stärken und Schwächen. Gewiss ist sie bereits die grüne Hauptstadt Sloweniens. Das wissen auch Touristen zu schätzen. Beim öffentlichen Verkehr schnitt die Stadt recht gut ab. Im Nahverkehr sind ausschließlich Omnibusse im Einsatz. Eine Straßenbahn gibt es seit 1961 nicht mehr. Eine Stadtbahn wieder einzuführen sei aber geplant. Im Sommer sind viele Menschen mit Fahrrädern unterwegs. Viele Hauptstraßen sind für Fahrradfahrer aber gesperrt. In den Augen der EU konnte die Stadt mit ihrem integrierten Umweltmanagement punkten. Im Ranking landete Ljubljana mit seinen rund 280.000 Einwohnern hinter Essen auf dem dritten Platz.

Nimwegen: Vertikales Grün

Die niederländische Stadt Nimwegen ist durchaus kreativ, wenn es um die Umwelt geht. Als die Einwohner sich mehr Grün im Stadtbild wünschten, wurde prompt die Idee vom „vertikalen Grün“ entwickelt. So wurden etwa die Außenwände von mehreren Gebäuden begrünt: Auf Stahlschienen wurden Pflanzencontainer angebracht und mit bunten Blumen bepflanzt. Mit Aktionen wie dieser schaffte es die Stadt in der Kategorie „städtische Grünflächen mit nachhaltiger Landnutzung“ auf einen der vorderen Plätze. Bei der Abwasserentsorgung schaffte es Nimwegen ganz nach vorne. Insgesamt zog die Stadt aber nur auf Platz vier ins Finale ein.

Umeå: Umgeben von Natur

Knapp 640 Kilometer nördlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm liegt Umeå. In der Stadt leben rund 115.000 Einwohner – und sie ist derzeit eine der am schnellsten wachsenden Städte in Schweden. In den vergangenen 50 Jahren hat sich Umeås Einwohnerzahl mehr als verdoppelt.

Die Stadt hat ein ausgedehntes Radwegenetz und sie ist umgeben von Naturreservaten, Wanderwegen und der bekannten Schärenlandschaft. Umeå konnte mit seiner Bewerbung vor allem bei der Energieeffizienz punkten. Doch trotz der sehenswerten Naturlandschaft im Umland schaffte die Stadt es in Sachen städtische Grünflächen nur auf den siebten Platz. Mit der fünften Position im Gesamtranking zog sie aber ebenfalls ins Finale ein und konkurriert mit Essen um den Titel.