Essen. Entdecke die Möglichkeiten - aber nur bis 20 Uhr: Das schwedische Einrichtungshaus Ikea an der Altendorfer Straße schließt ab September täglich wieder eine Stunde früher. Mit diesem Schritt wolle man sich unter anderem an das Umfeld anpassen, erklärt das Unternehmen. Auch andere Ikea-Filialen und Möbelhäuser ziehen mit.

„Entdecke die Möglichkeiten“ im schwedischen Einrichtungshaus, ab demnächst aber ein wenig früher. Denn mit Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. September verkürzt die Ikea-Filiale an der Altendorfer Straße ihre Öffnungszeiten wieder – und schließt täglich wieder um 20 statt um 21 Uhr. Lediglich der erste Freitag im Monat wird im Zuge des „Late-Night-Shoppings“ im Limbecker Platz wie gehabt Gelegenheit bieten, bis 22 Uhr einzukaufen.

Ansonsten zeige die Erfahrung seit 2008, der Einführung längerer Öffnungszeiten: Bis 20 Uhr läuft’s. „Danach wollen die meisten offenbar lieber Zeit mit Freunden und Familie verbringen, statt im Möbelhaus“, so Andreas Hofmann, Geschäftsführer des Ikea-Hauses in Essen. Dass sich die Zeit bis 21 Uhr (und freitags bis 22 Uhr) gar nicht rechne, wolle er aber nicht bestätigen, vielmehr sei es auch eine Entscheidung zugunsten der Mitarbeiter, die so mehr Zeit mit ihren Familien verbringen könnten.

An das Umfeld anpassen

Mit diesem Schritt wolle man sich auch an das Umfeld anpassen: Sowohl „Roller“, der anfangs auch bis 21 Uhr öffnete, als auch das Möbelhaus „Kröger“ schließen täglich um 20 Uhr. Und von nebenan heißt es: „Es hat mich ohnehin gewundert, dass Ikea noch bis 21 Uhr öffnet“, sagt Hans-Dieter Goldschmidt, Leiter des Einrichtungshauses Kröger, das seit eh und je von 10 bis 20 Uhr geöffnet hat. „Es gab Zeiten, da war hier abends wesentlich mehr los“, so Goldschmidt. Die seien schon zwei, drei Jahre her und bei unterschiedlichen Öffnungszeiten ginge eben der gegenseitige Kundenfluss verloren.

Dass der Kunde der entscheidende Faktor für die Ladenzeiten ist, bestätigt auch Marc André Heistermann vom Einzelhandelsverband Ruhr: „Jeder Händler versucht, den Kundenwünschen gerecht zu werden.“ Das sei vor allem standortabhängig.

Insbesondere in der Lebensmittelbranche rentieren sich Öffnungszeiten teilweise bis 24 Uhr, wie zum Bespiel im Rewe-Markt auf der „Rü“. Das neue Ladenschlussgesetz von Mai ermöglicht theoretisch Öffnungszeiten rund um die Uhr, bis auf samstags, da braucht es ab 22 Uhr eine Sondergenehmigung. Wie auch immer: „Es muss trotz allem wirtschaftlich sein“, betont Heistermann, nicht jeder Supermarkt mache länger auf, nur weil er dürfe.

Rückläufigen Trend

Und mit dem rückläufigen Trend steht die Essener Ikea-Filiale nicht alleine da: Auch die schwedischen Einrichtungshäuser in Dortmund und Duisburg werden mitziehen, so wie die großen Möbelhäuser „Rück“ in Oberhausen und „Ostermann“ in Bottrop, die (nur noch) bis 19.30, beziehungsweise 20 Uhr öffnen.

Der Limbecker Platz dagegen hält am monatlichen „Late-Night-Shopping“ bis 24 Uhr fest. „Das hat sich fest etabliert“, so Center-Manager Oliver Kraft, „und wird so beibehalten.“ In der Vorweihnachtszeit werde es zusätzlich wieder verlängerte Öffnungstage geben, die genaue Entscheidung dazu steht noch aus.