Essen. . Die Abwanderungsdrohung von Ikea zeigt Wirkung in der Politik. Man müsse das Möbelhaus „auf jeden Fall in Essen halten“, so die SPD. Nur wo? Wunsch-Standort Emil-Emscher ist vom Tisch. Also am Altstandort?
Die kaum verhohlene Drohung des Ikea-Konzerns, sein Möbelhaus am Westrand der City auf lange Sicht in Frage zu stellen, hat die Politik elektrisiert: Schon bei Kaffee und Kuchen in den CDU-Räumen des Rathauses waren sich die Ratsparteien sich am Dienstagabend im Grundsatz einig: Ikea soll eine Perspektive bekommen.
Am weitesten lehnte sich gestern die SPD aus dem Fenster, aus deren Sicht das Unternehmen „auf jeden Fall in Essen gehalten werden“ muss. Nur wo?
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Wunsch-Standort für den groß angelegten Neubau eines Ikea-Einrichtungshauses war offenbar das brachliegende Gewerbegebiet Emil-Emscher im Norden der Stadt, zwischen Autobahn A42, Gladbecker und Daniel-Eckhardt-Straße. Das 40 Hektar große Areal, das die RAG lange als Lager- und Umschlagplatz für ihre Kohle nutzte, ist – kaum im Gespräch – jedoch schon wieder vom Tisch: weil es planerisch durch die Anbindung des nach wie vor geplanten A52-Lückenschlusses belegt ist. Schon in der Vergangenheit waren mehrere Versuche, hier Baurecht zu schaffen, an den Straßenbaubehörden gescheitert.
Achselzucken deshalb bei Planungsdezernent Hans-Jürgen Best, der in der Dienstagsrunde den Auftrag bekam, im Norden der Stadt ein großzügig bemessenes Grundstück für Ikea zu suchen und zu finden. Und der keinen Hehl daraus macht, dass er dies für ein ausgesprochen schwieriges Unterfangen hält.
Oder wäre das Medion-Gelände auf dem Grundstück der alten Krayer Kaserne eine Alternative?
Nicht nur die Sozialdemokraten sprechen sich für einen zweiten Anlauf aus, „ein angemessenes Wachstum am etablierten Standort zu ermöglichen“, also im Karree zwischen Altendorfer und Hans-Böckler-Straße, Berliner Platz und dem Radweg auf der alten Trasse der Rheinischen Bahn.
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Der Plan, dafür das Lueg-Gelände zu kaufen und ein Fachmarkt-Zentrum zu errichten, wurde 2010 im kleinen Zirkel diskutiert und wieder begraben, weil die Planer „eine Innenstadt neben der Innenstadt“ fürchteten. Das sah die Politik offenbar genauso, zumal das Einkaufszentrum am Limbecker Platz noch frisch am Markt war.
Zwei Jahre später geben sich die Beteiligten bis hin zu den Linken deutlich lockerer, sind sogar bereit, über einen „Möbel-Boulevard“ nachzudenken, wie er den Wirtschaftsförderern einst vorschwebte.
Und der Masterplan Einzelhandel, dessen Ansagen ein Ikea-Ausbau zuwider liefe? „Pläne kann man ändern“, heißt es, und wie weit Unternehmen und Stadt sich am Ende entgegenkommen, wird sich zeigen. Große Eile besteht nicht, Ikea macht in Essen Gewinn. Nur nach der neuen Expansions-Strategie vielleicht nicht genug.