Essen. Nach dem geplatzen Deal auf Zeche Zollverein bastelt das Land an einer schnellen Lösung. Nachdem der Scheich als Investor für die geplante „Designstadt“ aus dem Rennen ist, bringt sich nun die RAG Montan Immobilien ins Gespräch. Deren Chef Hans-Peter Noll verkündet: „Wir würden bauen!“

Nach dem der Bau der „Designstadt“ auf Zeche Zollverein vor wenigen Wochen spektakulär geplatzt ist, suchen nun die Beteiligten nach einer schnellen Lösung. Wie die WAZ aus beteiligten Kreisen erfuhr, wird derzeit geprüft, ob die Bebauung des 30.000 Quadratmeter großen Grundstücks auf dem Weltkulturerbe auch ohne neue Ausschreibung vergeben werden kann. Schließlich hatte es schon bei der vorangegangenen europaweiten Ausschreibung keine Kandidaten bis auf den saudischen Scheich Hani Yamani gegeben.

Doch dann hatte das NRW-Bauministerium Ende September den Kaufvertrag mit Yamanis Unternehmen gekippt, weil dieser weder den Kaufpreis für das Grundstück noch die Wettbewerbskosten bezahlt hatte.

Jetzt aber hat ein neuer Interessent seine Hand gehoben: die RAG Montan Immobilien GmbH. „Wir würden es machen“, sagte Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Sorge um das Image des Standorts

Das Vorpreschen der RAG Montan Immobilien geschieht nicht zuletzt aus Eigeninteresse. Noll sorgt sich um das Image des Standortes: „Es muss jetzt schnell etwas passieren.“ Denn wenn die Diskussion länger anhalte, könne das dem gesamten Standort schaden.

Schließlich hat das RAG-Tochterunternehmen jetzt mit der Vermarktung seines geplanten Büroneubaus auf dem Areal der alten Kokerei begonnen und sucht potenzielle Mieter, die sich auf Zollverein niederlassen wollen.

Grundsätzlich dürfte es für das geplante Gebäude für die Folkwang-Uni schnell Bau-Interessenten geben, zumal Mieter und damit Einnahmen langfristig gesichert sind. Nur - der Fertigstellungstermin ist ambitioniert. Schon Ende 2014 sollen die Design-Studenten einziehen. Die Zeit für eine neue Lösung drängt also.

Investor für alles gesucht

Des Weiteren plante Scheich Hani Yamani auf der Fläche auch den Neubau eines Hotels und von Bürogebäuden, in die Designer und Firmen der Kreativwirtschaft einziehen sollten. Deshalb wird natürlich jetzt ein Investor gesucht, der das gesamte Projekt umsetzt. Die RAG würde dafür bereit stehen, unterstrich Noll.