Essen. . Weil er die Kaufsumme von 2,3 Millionen Euro nicht zahlte, holte sich das Land NRW nun ein Grundstück auf dem Essener Zollvereingelände vom saudi-arabischen Scheich Hani A.Z. Yanami zurück. Weil zu den geplatzten Bauvorhaben auch ein fest eingeplanter neuer Folkwang-Uni-Standort zählt, will das Land notfalls selber bauen.

Eines der größten Immobilienprojekte in NRW ist gescheitert. Weil die Kaufsumme von 2,3 Millionen Euro nie überwiesen wurde, gehen 31 500 m² des Zollverein-Geländes zurück in die Hände des Landes NRW, so das Bauministerium.

Der saudi-arabische Scheich Hani A.Z. Yamani wollte nahe des Weltkulturerbes 140 Millionen Euro in drei Bauwerke investieren: in ein Hotel, ein neues Gebäude für die Folkwang-Universität und ein „Design-Gewerbegebiet“. Der Mietvertrag für das Uni-Gebäude war bereits für 20 Jahre vertraglich vereinbart. Doch der Vertragsunterzeichner – die Investorengruppe Hazy Trading um Scheich Yamani – ließ den letzten Zahlungstermin verstreichen.

Sechs Jahre dauerten die schwierigen Vertragsverhandlungen. Weil die Folkwang-Uni für 2014 mit dem Einzug ins Gebäude gerechnet hat, sucht das Land einen neuen Investor. „Notfalls baut das Land in Eigenregie“, so Bauministeriumssprecher Bernhard Meier. Das Bau-Gesamtpaket wird aufgesplittet. Die Zukunft von Hotel und Gewerbegebiet ist ungewiss. Das Land prüft, ob es Schadenersatz fordern kann.