Essen. . Nächstes Wochenende sollen sich die Pforten des neuen Essener Stadions offiziell öffnen und einer ersten Belastungsprobe unterzogen werden. Die Dachabnahme durch die Bauaufsicht fehlt allerdings immer noch. Zwar geben sich alle Verantwortlichen optimistisch, das Zittern um die rechtzeitige Genehmigung wird wohl noch anhalten.
Es läuft die Schlussphase des Stadion-Neubaus an der Hafenstraße. Auf den Tribünen während der Partie eine Zeit, vor der es den Rot-Weiss-Fans in der Regel graust, setzte es in dieser Phase schon allzu oft entscheidende Gegentore. Dass sich dieser Fluch im neuen Stadion schon vor dem Anpfiff des ersten Spiels fortsetzt, ist zumindest nicht ausgeschlossen. Knapp eine Woche vor der lang erwarteten Eröffnung der neuen Heimat von Rot-Weiss Essen und der SG Schönebeck warten die Bauherren der Essener Grundstücksverwaltung (GVE) noch immer auf die Abnahme des Stadiondachs durch die städtische Bauaufsicht.
Zwar geben sich alle Verantwortlichen weiterhin optimistisch, das Zittern um die rechtzeitige Genehmigung wird aber wohl noch einige Tage anhalten. „Da stehen nächste Woche sicherlich noch sehr viele Gespräche und Begehungen an“, erklärt Detlef Robrecht, Leiter der städtischen Bauaufsicht.
Genehmigung ist in Aussicht
Damit Robrecht rechtzeitig zur Eröffnung das Okay geben kann, ist zunächst mal die Einzelfall-Genehmigung des NRW-Bauministeriums notwendig. Die ist nun immerhin „in Aussicht gestellt“, gibt Ministeriumssprecher Bernhard Meier bekannt. Zwar fehlen noch einige Nachträge, die gutachterlichen Nachweise über die Sicherheit des Dachs liegen aber mittlerweile vor. „Damit können wir, und dann wohl auch das örtliche Bauamt, arbeiten“, erklärt Meier und bestätigt damit die Einschätzung der GVE. „Die Genehmigung scheint wohl kein Problem zu sein“, äußert sich deren Stadion-Zuständiger Markus Kunze zwar vage, aber zuversichtlich.
Die Anspannung bleibt, schließlich sollen schon nächste Woche Sonntag bis zu 12.000 Fans und Interessierte unter den drei Dächern Platz nehmen. „Wir werden ein spielfähiges Stadion präsentieren“, blickt Kunze bereits voraus. Dennoch bleibe die Hafenstraße 97a weiterhin ein Baustelle, darauf müsse sich der Besucher einrichten. Schließlich soll in Essen bis zum Frühjahr 2013 erstmals seit 1994 wieder ein Stadion mit vier statt drei Tribünen stehen.
Alles neu im neuen Stadion
Die Eröffnung am Sonntag wird daher bewusst nur als Testlauf für die ersten rot-weissen Pflichtspiele angesehen und nicht als großes Event. „Ernst wird es eine Woche später beim Pokalspiel gegen Union Berlin“, sagt Kunze. Dann erwartet man bei RWE ein volles Haus und eine erste Belastungsprobe für die Anfahrtswege und das Sicherheitskonzept.
Gästefans werden über den Sulterkamp anreisen
Die sehen vor, die Gästefans weiterhin mit Bussen über den Sulterkamp hinter die „Gottschalk“-Tribüne zu kutschieren. „Den Zuschauerstrom der Heim-Fans leiten wir über die Hafenstraße um die Baustelle herum“, beschreibt Kunze. Zwischen dem Gästesektor und den übrigen Bereichen entsteht ein Sicherheitsbereich, der ein Aufeinandertreffen der Fanlager verhindern soll.
Bei den ersten Spielen im neuen Stadion wird das noch nicht nötig sein, schließlich treten lediglich die U19-Teams von RWE und Borussia Dortmund sowie die Frauen-Fußballer der SG Schönebeck und des 1.FFC Frankfurts gegeneinander an. Zwei Partien ohne jegliches Brisanzpotenzial, die im Rahmen des Stadionfests dennoch 6000 bis 8000 Zuschauer anlocken sollen.
Ob diese unter den Stadiondächern Platz nehmen dürfen, das bleibt bis zuletzt eine Zitterpartie. Hoffentlich mit besserem Ausgang als bei so manchem RWE-Spiel.
Neuer Rasen fürs neue Stadion