Essen. . Wenn die Stadt Essen und der Bauherr GVE am 12. August zur offiziellen Eröffnung der neuen Arena laden, erwartet die Besucher ein Familienfest für jedermann bei freiem Eintritt. Natürlich wird auch Fußball gespielt. Die Frauenfußballerinnen der SG Schönebeck treten an. Rot-Weiß Essen dagegen hat nur eine Statistenrolle.

Wehende Fahnen, voll besetzte Tribünen und unten auf dem Platz eine Klasse-Mannschaft von internationalem Format, die sie sonst nur am Samstagabend in der Sportschau zu sehen bekommen. So oder ähnlich dürften sich Fans von Rot-Weiß Essen die Eröffnung des neuen Stadions an der Hafenstraße vorgestellt haben. Ihre Erwartungen könnten enttäuscht werden. „Wir möchten zur Einweihung deutlich machen, dass es ein städtisches Stadion ist“, unterstreicht Stadtsprecherin Nicole Mause. Für RWE, den Traditionsverein, ist deshalb nicht mehr als eine Statistenrolle vorgesehen.

Wenn die Stadt und der Bauherr GVE am 12. August zur offiziellen Eröffnung der neuen Arena laden, erwartet die Besucher nach dem Stand der Dinge von 11 bis 17 Uhr eine Art Familienfest für jedermann bei freiem Eintritt. Natürlich wird auch Fußball gespielt. Bundesligafußball sogar. Die SG Schönebeck treten gegen die Kickerinnen des 1. FFC Frankfurt an, eine Mannschaft von internationalem Format im deutschen Frauenfußball, der zuweilen auch in der Sportschau zu sehen ist. Auch Nachwuchskicker sollen vor den Ball treten. Wer zahlt, bestellt eben die Musik.

Absage an Borussia Mönchengladbach

Deshalb will RWE-Vorstand Michael Welling darüber nicht viele Worte verlieren. Die Rot-Weißen werden eben nur ein Pächter sein im neuen Stadion. Dennoch hatte der Club schon einmal frühzeitig bei potenziellen Gegnern für ein Eröffnungsspiel vorgefühlt. Borussia Mönchengladbach wäre wohl gerne aufgelaufen. Dem Viertplatzierten der abgelaufenen Bundesligasaison musste RWE wieder absagen, weil die Stadt andere Pläne hat.

„Wir wollen zur Eröffnung bewusst auch jene ansprechen, die sonst nicht ins Stadion kommen“, sagt Andreas Hillebrand, Geschäftsführer der städtischen Grundstücksverwaltung (GVE). Unausgesprochen klingt das so, als könnte die sonst übliche Hafenstraßen-Kulisse vielleicht den ein oder anderen eher davon abhalten, das Stadion zu besuchen.

Zur Einweihung noch eine Baustelle

Zu viele Fans sollen es am Eröffnungstag jedenfalls nicht sein. Auch deshalb habe man sich gegen ein Eröffnungsspiel vor „vollem Haus“ entschieden, sondern für eine Art Tag der offenen Tür, räumt Hillebrand ein. Die Einweihungsfeier im familiären Rahmen soll auch so etwas wie eine Trockenübung sein für Abläufe und Wege im Stadion. Sicherheitspersonal, Sanitäter - alle müssten sich erst noch einspielen. Nicht zu vergessen: Das Stadion sei noch eine Baustelle. Ob alles pünktlich zur Eröffnung fertig wird, bleibt abzuwarten. Fest steht: Vollendet mit einer vierten Tribüne wird es erst in etwa einem Jahr.

Die Nagelprobe im neuen Stadion könnte bereits eine Woche nach der offiziellen Eröffnung anstehen, wenn RWE in der ersten Hauptrunde um den DFB-Pokal antritt, mit etwas Glück gegen einen Gegner mit Klasse-Format.