Essen. . Die Weiße Flotte bringt sich als Manager für den Baldeneysee ins Gespräch. Man kenne dort vor Ort schließlich jeden Baum und Strauch: Einer müsse am See “den Hut aufhaben“. Ein erster Vorschlag ist eine Öffnung des Regattaturms für Besucher.
Der Geschäftsführer der Weißen Flotte Baldeney, Franz-Josef Ewers, bringt sich als Manager des Baldeneysees ins Spiel. In der Debatte um Bauruinen und vergammelnde Grundstücke hatte Ewers schon im Mai erklärt, der See brauche einen „Kümmerer“, der Erhaltung, Gestaltung und Vermarktung von Essens wichtigstem Naherholungsgebiet manage. Nun legte Ewers nach: „Wir trauen uns das zu.“
Die Weiße Flotte bringe eine hohe Fachlichkeit mit, sitze vor Ort und kenne dort jeden Baum und Strauch. Auch mit dem Zuständigkeitsdschungel, der von den Sport- und Bäderbetrieben bis zum Ruhrverband reicht, sei er bestens vertraut. „Es gibt hier viele Interessen, die in Einklang gebracht werden müssen; einer muss da den Hut aufhaben.“
Schon jetzt gingen die Aktivitäten der Weißen Flotte über ihr Kerngeschäft hinaus. So wolle man den Regattaturm noch in diesem Jahr für Besucher zugänglich machen, ein Bauantrag sei gestellt. „Der Turm ist eine Marke, jeder kennt ihn, viele fragen sich, wie es drinnen aussieht. Noch wichtiger ist, dass man in den oberen Etagen eine großartige Sicht auf die Umgebung hat.“ Als Richterturm für Regatten werde das Bauwerk nur an wenigen Tagen im Jahr benötigt, dazwischen könne es als Aussichtsturm genutzt werden.
Schöner Ausblick vom Regattaturm
Das im Regattaturm beheimatete „Flotte’s Büdchen“ möchte Ewers zu dem Info-Punkt der Stadt am See ausbauen. Es sei für den Ticket-Verkauf zwischen April und Oktober täglich geöffnet und biete beste Voraussetzungen als Anlaufstelle für Touristen.
Aufhübschen möchte Ewers die Strecke zwischen Regattaturm und Schloss Baldeney. „Hier brauchen wir eine echte Promenade, die für Fußgänger reserviert ist.“ Radfahrer sollten an dieser Engstelle auf die ausgewiesenen Wege gelotst werden. Ein hässliches Gerüst an der Tribüne ist Ewers ebenso ein Dorn im Auge wie die Lagerplätze mancher Wassersportvereine in unmittelbarer Ufernähe. Besonders verärgert ist er über das verwahrloste Umfeld des Anlegers Baldeney, der zwischen der früheren „Baldeneyer Fähre“ und den abgebrannten Seeterrassen liegt. „Wenn hier der neue Besitzer von Schloss Baldeney nicht mit uns aufräumt, nehme ich den Anleger weg.“
Aufräumarbeiten am Ufer
Es ist nicht die einzige Stelle, an der Ewers aufräumen möchte, mancherorts wünscht er sich einen beherzten Grünschnitt, andernorts will er „Räume an die Öffentlichkeit zurückgeben“. So die Landzunge im Hafen, die sich zur Ruhezone mit Sitz- und Liegemöglichkeiten mausern soll.
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Über weitere Ideen will sich Ewers jetzt mit der Kemnade GmbH austauschen, die jahrzehntelange Erfahrungen im See-Management hat. Für die Weiße Flotte wäre der Managerjob nicht bloß Mehrarbeit, sondern eine kluge Geschäftsfelderweiterung, glaubt er. „Als reines Schifffahrtsunternehmen können wir auf Dauer nicht bestehen.“
Tour über den Baldeneysee
