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Die Hoffnung auf ein stilles Örtchen am Hardenbergufer am Baldeneysee wächst. Die Stadt will dem vom „Wildpinklern“ geplagten Anwohner Norbert Dohle für seinen Bauantrag die Gebühren erlassen. In trockenen Tüchern ist das Projekt „öffentliche Toiletten“ aber noch nicht.
Nein, die Stadt wird am Hardenbergufer des Baldeneysees für Ausflügler keine öffentliche Toilette errichten – aber dem geplagten Grundstückseigentümer Norbert Dohle dennoch finanziell entgegen kommen.
„Wenn Herr Dohle für eine öffentliche Toilettenanlage auf seinem Grundstück einen Bauantrag einreicht, werden wir keine Gebühr für die Bearbeitung erheben“, erklärte Stadtsprecher Detlef Feige gestern. Schließlich kämen die Toiletten im Naherholungsgebiet ausschließlich der Allgemeinheit zugute.
In trockenen Tüchern ist das Projekt „öffentliche Toiletten für Ausflügler“ damit allerdings noch nicht. Denn „wir können nicht dafür garantieren, dass der Bauantrag positiv beschieden wird“, so Feige weiter. Da Dohles Grundstück in einem Naturschutzgebiet gelegen ist, müsse zunächst die Untere Landschaftsbehörde prüfen, ob man den Bauherrn für das Areal, auf dem die Toiletten stehen werden, vom Naturschutz befreien könne. „Die Sachlage ist schwierig“, betont Feige, „für die Entscheidung müssen bei der Baubehörde aber zunächst die entsprechenden Pläne eingereicht werden.“ Zudem müsse geklärt werden, wohin das Abwasser geleitet wird.“
Entsorgung in Eigenregie
Die Entsorgung würde Dohle, der auf seinem Grundstück eine Pflanzenkläranlage betreibt, in Eigenregie übernehmen. Die Bauzeichnungen und die Antragsausführung würde hingegen ein Essener Ingenieurbüro sponsern. Mehr als 1000 Euro spart Dohle damit. Auf dem weit größeren Posten, den Kosten für die beiden Toilettenanlagen, würde er allerdings sitzen bleiben. Das sei - mit 6000 bis 7000 Euro rechnet Dohle - eine nicht unbeträchtliche Summe. „Aber ich bin es einfach leid, ständig die Hinterlassenschaften von Menschen, die ihre Notdurft in meiner Zufahrt hinterlassen, einzusammeln.“ Spender und Helfer wären Dohle also willkommen.
Angesichts der Zeit für Planung, Prüfung und Bau allerdings ist in diesem Sommer nicht mehr mit einer Fertigstellung zu rechnen.