Essen. Kurz nach dem Bildungsprotest gehen Essener Schülerinnen und Schüler am Samstag (16.3.) erneut auf die Straße – jetzt gegen Rechtsextremismus.
Nur vier Tage nach dem landesweiten Bildungsprotest, unter anderem am Maria-Wächtler-Gymnasium in Essen-Rüttenscheid, gehen Essener Schülerinnen und Schüler an diesem Samstag (16. März) erneut auf die Straße. Das Motto ihrer Demonstration lautet: „Schule bleibt bunt“.
Bei der Essener Polizei sind 5000 Teilnehmer zu dieser Veranstaltung angemeldet. Die Demo-Veranstalter setzen sich eigenen Angaben zufolge ein für „Demokratie und Menschenrechte“.
Was ist das Motto der Schüler-Demonstration in Essen?
„Alle weiterführenden Schulen in Essen werden an der Demonstration teilnehmen, auch Grundschulen werden präsent sein“, sagt Carla Gehrmann von der Schülervertretung (SV) des Grashof-Gymnasiums. Von dem Bredeneyer Gymnasium ist die Initiative zur Schüler-Demo ausgegangen. Die Grashof-SV ist auch für die Organisation verantwortlich.
Die Beweggründe formuliert Carla Gehrmann so: „Wir spielen als junge Menschen eine entscheidende Rolle in der Gestaltung unserer Gegenwart und vor allem auch unserer Zukunft. Wir sehen es als unsere Aufgabe, uns für dieses wichtige und aktuelle Thema, unsere Menschenrechte und unsere Demokratie einzusetzen.“
Welche Route ist bei der Schüler-Demo in Essen geplant?
Der Demonstrationszug setzt sich um 11 Uhr am Aalto-Theater in Bewegung. Ziel ist der Hirschlandplatz in der Innenstadt, wo gegen 12 Uhr eine Kundgebung stattfinden wird. Dort werden Schüler und Schülerinnen des Grashof-Gymnasiums, des Goethe-Gymnasiums und des Gymnasiums an der Wolfskuhle sprechen. Oberbürgermeister Thomas Kufen wird gegen 12.30 Uhr an das Mikro treten.
Angesprochen seien in erster Linie die Schulen. „Aber alle Menschen in dieser Stadt sind herzlich eingeladen, an der Demo teilzunehmen und sich für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt einzusetzen“, sagt die SV-Sprecherin Carla Gehrmann.
Welche Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gab es in Essen zuletzte?
Der Schülerprotest am Samstag ist die vierte Demonstration gegen Rechtsextremismus in diesem Jahr. Mitte Januar zogen 7000 Bürgerinnen und Bürger durch Rüttenscheid und protestierten gegen Rechts und gegen die AfD. Mitte Februar gingen dann in der Innenstadt rund 6000 Menschen auf die Straße, um gegen die AfD zu demonstrieren, und auch in Steele fand eine entsprechende Kundgebung statt.
Wie lief der Bildungsprotest an den Essener Schulen am Mittwoch?
Hier sind alle Bilder vom Protest am Mittwoch: Unsere Fotostrecke!
Beim Bildungsprotest am Mittwoch (13. März) wurde nicht nur am Maria-Wächtler-Gymnasium protestiert, sondern auch am BMV-Gymnasium in Holsterhausen. Dort stand unter anderem der Zustand des Schulhofs in der Kritik. Bei dem von der Landesschülervertretung organisierten „Bildungsprotest“ forderten Schüler und Schülerinnen grundsätzlich mehr Lehrkräfte, weniger Leistungsdruck, modernere Unterrichtsmethoden und renovierte Schulgebäude.
„Wenn wir immer weiter an Bildung sparen, geht das System immer weiter kaputt“, sagt Thaddäus Hildemann, Vorstandsmitglied der „Landesschüler*innenvertretung“ in NRW dieser Redaktion. „Wir sind bald an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht mehr aus der Bildungskatastrophe herauskommen“, so der 18-Jährige.
Der Bildungsprotest richtete sich vor allem gegen die hygienischen und baulichen Standards der Schulen. Dreckige Toiletten, kaputte Fenster und bröckelnde Wände gehören laut Landesschülervertretung für viele zum Schulalltag dazu. Die Schülerinnen und Schüler fordern daher ein Sondervermögen von zehn Milliarden Euro, um die „dringend notwendige Renovierung von Schulgebäuden und moderne technische Ausstattung zu finanzieren“.
Mehr zum Thema Essener Schulen
- „Schulklos zerstören“: Tik-Tok-Challenge in Essener Schulen
- Essener Schulsozialpädagoge: „Kinder kommen krank in Schule“
- Stadt Essen investiert Rekordsummen in neue Schulgebäude
- Ranking: Sozialindex – wo steht die Schule meines Kindes?
Weitere Protestzüge in Essen sind bereits angekündigt: Am Samstag, 23. März, sollen dann nach Prognosen des Veranstalters rund 1000 Menschen am Stadgarten (Südviertel) zusammenkommen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Veranstalter sind die Bündnisse „Essen stellt sich quer“ und „Aufstehen gegen Rassismus“.
Gern gelesen in Essen
- Neue Therapie: Wenn das innere Kind die Psyche krank macht
- Tränen getrocknet: Essener Buchhandlung Proust gerettet
- EM-Stimmung: Achim (68) macht Essener Straße zum Fahnenmeer
- Gruga-Sommerkirmes in Essen: Diese Fahrgeschäfte sind dabei
- Projekt Rüttenscheid von „Essen diese“: Headliner steht fest
[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]