Essen. In Essen ist an einer Schule die Heizung kaputt – und das bei Minustemperaturen. Die Reparatur scheint am Mittwoch (10.1.) auf der Zielgeraden.
Die Frida-Levy-Gesamtschule am Zweigstandort Hofterbergstraße im Essener Ostviertel kann derzeit nicht genutzt werden. Wie die Stadt mitteilt, hat es dort zum Jahreswechsel einen Rohrbruch in der Hauptheizungsleitung gegeben. Zu Schulbeginn nach den Weihnachtsferien war dieser noch nicht behoben. Nach drei Tagen Distanzunterricht meldet Schulleiter Stefan Bergmann am Mittwoch (10.1.): „Ich bin frohen Mutes, dass die Arbeiten heute beendet werden.“ Trotzdem sollen die Fünft- und Sechstklässler am Donnerstag nicht zurückkommen.
Anfang der Woche hatte die Stadt mitgeteilt: „Die Ursachenermittlung und die Durchführung der Arbeiten sind aufgrund einer notwendigen Schadstoffbeprobung der Rohrummantelung und anschließender Teildemontage der Schadstelle mit hohem Aufwand verbunden.“
323 Essener Schüler müssen zu Hause bleiben
Die Räume können nicht beheizt werden, 323 Schüler und Schülerinnen der fünften und sechsten Klasse der Gesamtschule mussten (oder durften) somit zu Hause bleiben. „Eine Betreuung am Hauptstandort an der Varnhorststraße ist nicht zu realisieren“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Auch am Mittwoch (10.1.) können die Räume nicht genutzt werden, zumal die Außentemperatur derzeit bis zu minus fünf Grad erreicht und die Klassenzimmer entsprechend ausgekühlt sind. Am Dienstagmittag stellte sich heraus, dass die Frida-Levy-Schule nicht die einzige Schule mit Heizungsproblemen ist: Auch im Grashoff-Gymnasium wurden die Schüler nach Hause geschickt, weil die Heizung dort defekt ist.
Lesen Sie auch:
Die Schule hat jetzt eine Notbetreuung für bis zu 60 Schüler und Schülerinnen eingerichtet, die nicht von Eltern oder Verwandten betreut werden können. Stefan Bergmann erklärt, dass tatsächlich zwei Räume beheizbar sind und dort Unterricht in den Hauptfächern gegeben werden soll. Am Dienstag hätten zwei Schülerinnen diese Möglichkeit genutzt. Man müsse jetzt schauen, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickele.
+++ Tipp: Abonnieren Sie hier unseren wöchentlichen Familiennewsletter. +++
Die anderen Schüler und Schülerinnen würden im Distanzunterricht unterrichtet, laut Bergmann seit Corona eingeübte Praxis: „Eigentlich sollten alle ihr Tablet mit nach Hause genommen haben.“ Über die Lernplattform Logineo funktioniere der Austausch gut. Von den Eltern habe er bisher keine negativen Äußerungen wahrgenommen, sie zeigten sich glücklicherweise verständnisvoll.
Heizungsausfall an Essener Schule: Schüler im Distanzunterricht
Die Hoffnung ist jetzt, dass die Räume am Mittwoch oder spätestens Donnerstag wieder beheizt werden können. Der Schulleiter will sichergehen, dass niemand frieren muss und sich die Räume tatsächlich aufwärmen, daher würden die Schüler und Schülerinnen auch am Donnerstag (11.1.) noch im Distanzunterricht bleiben.
Für den Fall, dass die Heizung doch nicht zeitnah repariert werden kann, hat Bergmann aber auch schon Notfallpläne geschmiedet und ist in stetigem Austausch mit der Stadtverwaltung. Sollte die Heizung länger ausfallen, soll ein Rotationsprinzip eingeführt werden. Die Fünft- und Sechstklässler sollen dann an einigen Tagen am Hauptstandort der Frida-Levy-Schule an der Varnhorststraße unterrichtet werden, andere Jahrgangsstufen dafür in den Distanzunterricht wechseln. Gerade für die jüngeren Schüler sei das die beste Lösung.
Für Stefan Bergmann und seine Kollegen kam der Heizungsausfall an dem Zweistandort relativ überraschend, das Gebäude habe eigentlich eine deutlich bessere Bausubstanz als der Hauptstandort an der Varnhorststraße. Die Frida-Levy-Gesamtschule – das frühere Humboldt-Gymnasium – gehört zu den Schulgebäuden in Essen, die am stärksten baufällig sind. Insgesamt etwa 1300 Schülerinnen und Schüler werden dort von rund 130 Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet. Im Jahr 2019 hatten Schüler und Schülerinnen der höheren Klassen schon für einen Neubau demonstriert und Unterschriften gesammelt. Jetzt soll die Schule tatsächlich neu gebaut werden. Das Hauptgebäude ist marode, teilweise von Schimmel und Rost befallen. Der Neubau soll die gesamte Schülerschaft vereinen, der Baubeginn ist für kommendes Jahr avisiert.
[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]