Essen. Auftakt fürs Snowdance-Festival: Filmemacher aus aller Welt kommen nach Essen. Diese prominenten Gäste waren bei der großen Eröffnungsparty dabei

Kurze Filme, kurze Talks und eine lange Reihe von Dokus, Thrillern und Fantasystreifen, die in den kommenden Tagen auf das Kinopublikum in Essen warten. Das Snowdance Independent Filmfestival ist am Donnerstagabend (25. Januar) mit zahlreichen prominenten Gästen aus der Filmbranche gestartet. Mehr als 800 Besucher waren zum gemeinsamen Filme-Vorkosten in die Lichtburg gekommen.

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Knapp 50 kurze und lange Filme (im Original) gibt es bis zum 2. Februar in Essens Kinos Sabu/Lichtburg und Astra/Luna zu sehen. Und weil die „Shortz“ schon im Vorjahr für große Beliebtheit und Erfolge gesorgt haben, stand zum Auftakt diesmal kein abendfüllender Spielfilm, sondern ein Kurzfilm-Medley auf dem Programm. Mit „Stupid Boy“ und „The One Note Man“ waren gleich zwei Produktionen dabei, die es in die Vorauswahl des diesjährigen Oscar-Wettbewerbs geschafft haben. „Stupid Boy“, 2023 Publikumspreis-Gewinner beim Snowdance, habe seinen internationalen Siegeszug somit von Essen aus angetreten, freut sich Festival-Chef Tom Bohn.

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Noch deutlich mehr Applaus gab es zum Festivalauftakt aber für „The One Note Man“. George Siougas‘ zu Herzen gehende Kurzkomödie über einen Orchestermusiker, dessen buchstäblich ein-töniges Leben im Zusammenspiel mit der Geige eine völlig neue Wendung nimmt, begeisterte nicht nur Gala-Gäste wie den einstigen „Lindenstraßen“-Star Hans Joachim Luger und machte vielen Lust auf die Kurzfilm-Reihe, die vom 26. bis 30. Januar bis im Astra-Kino läuft.

Gefragte Gesprächspartnerinnen auf dem Roten Teppich: Schauspielerin Valerie Niehaus (re.) und ihre Kollegin Dennenesch Zoudé (2. von links), die die Eröffnungsgala moderierte.
Gefragte Gesprächspartnerinnen auf dem Roten Teppich: Schauspielerin Valerie Niehaus (re.) und ihre Kollegin Dennenesch Zoudé (2. von links), die die Eröffnungsgala moderierte. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Jede Menge Liebesbekundungen gab es bei der Snowdance-Gala aber auch für die Lichtburg. Schauspielerin Dennenesch Zoudé, die den Eröffnungsabend moderierte, hat hier vor ein paar Jahren mit ihrem damaligen Mann, dem Regisseur Carlo Rola, die Premiere von „Krupp - eine deutsche Familie“ gefeiert und gute Erinnerungen.

Kollegin Julia Maria Köhler hat in Deutschlands größtem und schönstem Kinopalast vor Jahren die bewegende Familiengeschichte „Ob ihr wollt oder nicht“ vorgestellt. Und Schauspieler Bernhard Bettermann, den meisten als TV-Arzt Dr. Martin Stein aus der kultigen Krankenhaus-Serie „In aller Freundschaft“ bekannt, erinnert sich noch gerne an seine Lichtburg-Premiere von „So weit die Füße tragen“.

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Zum Snowdance-Festival brachte Bettermann zwar keinen eigenen Film mit, aber viele gute Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit Festivalchef Tom Bohn, der ihn vor 25 Jahren schon zusammen mit Dennis Hopper in Duisburg für „Straight Shooter“ vor die Kamera geholt hat. Vom kommerziellen Filmemachen hat sich der gebürtige Wuppertaler und mehrfache „Tatort“-Regisseur mittlerweile abgewendet: zu viele Vorgaben, zu wenig künstlerische Freiheit. Stattdessen setzt Bohn nun auf das „bewundernswert kreative Schaffen der weltweiten Independent Community“. Und findet viele Unterstützer.

Von Autogramm-Jägern umringt: Schauspielerin Nina Proll gehört in diesem Jahr zur Snowdance-Jury.
Von Autogramm-Jägern umringt: Schauspielerin Nina Proll gehört in diesem Jahr zur Snowdance-Jury. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Schauspielerin und „Heute Show“-Komikerin Valerie Niehaus ist schon zum zweiten Mal beim „Snowdance Festival“ dabei, weil diese Plattform für unabhängige Filmemacher so wichtig sei. Und auch ihre Kollegin Nina Proll wird als prominentes Jury-Mitglied in diesem Jahr darüber entscheiden, wer am 2. Februar bei der Preisverleihung zu den Gewinnern gehört. Für die österreichische Schauspielerin ist das Indie-Treffen auch von persönlichem Interesse. Sie arbeite gerade an ihrem zweiten eigenen Drehbuch und müsse feststellen, wie schwer es Stoffe, „die nicht dem Mainstream entsprechen“, bei Filmförderungen und Fernsehanstalten hätten.

„Snowdance hat mich jetzt wieder inspiriert und motiviert, weiterzumachen“, verriet Proll und gab gleich mal einen Ausblick auf das Festival-Angebot. Persönliche Favoriten wurden von den Schauspielern am Eröffnungsabend auch in kurzen Trailern vorgestellt, der - musikalisch umrahmt von der Band „Washing the big Lady“ - so auch als erweiterte Programmvorschau daherkam.

Die Band „Washing the big Lady“ sorgte schon vor dem Auftritt auf der Lichtburg-Bühne für gute Stimmung.
Die Band „Washing the big Lady“ sorgte schon vor dem Auftritt auf der Lichtburg-Bühne für gute Stimmung. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Wir wollen wachsen und das Snowdance zu einem richtig fetten Event machen“, versprach Festivalchef Tom Bohn zum Abschluss. Energieriese Eon soll als neuer Hauptsponsor dabei helfen. Schon im vergangenen Jahr, sagt Stephan Muschick, Geschäftsführer der Eon-Stiftung, habe man sehen können, was möglich ist: „Hochkarätige, spannende Filme, ein interessantes und waches Publikum sowie natürlich die wunderbaren Essener Programmkinos als einzigartige Locations. In diesem Jahr wolle man das Festival auf dem Weg nach vorn noch weiter unterstützen: „Mehr Filme, mehr Publikum, mehr Begegnungen und ein nachhaltiger Festivalbetrieb.“

Unter den Gästen der Snowdance-Eröffnungsgala waren auch die Macher von „Essen.diese“, wie immer mit Maske. Links daneben: DJ La Frise vom Techno-Kollektiv Statik.
Unter den Gästen der Snowdance-Eröffnungsgala waren auch die Macher von „Essen.diese“, wie immer mit Maske. Links daneben: DJ La Frise vom Techno-Kollektiv Statik. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Unterstützung gibt es erstmals auch von den Betreibern der Instagramseite „Essen.diese“, die am Premierenabend mit ihren Masken irgendwie ganz gut in die Film-Szenerie passten, ihre Qualitäten aber vor allem als Partyveranstalter ausspielen wollen. Die Techno-Nacht mit DJane-Ikone Marusha im Theatro-Club soll da nur ein Anfang sein. Zum Filmfestival gehört eben auch ein Nachtleben.

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