Essen. Snowdance Independent Film Festival startet am 25. Januar mit 50 Kurz-und Langfilmen. Auf dem Programm stehen Thriller, Science-Fiction und Dokus

Es gibt aufreibende Thriller aus den USA, eine spektakuläre Dokumentation über Landart aus Südafrika und ein schwedisches Roadmovie mit außergewöhnlichem Ziel: Mit 16 ausgewählten Langfilmen und über 30 Kurzfilmen aus aller Welt geht das Snowdance Independent Film Festival am 25. Januar in Essen an den Start. Die zweite Auflage des Indie-Wettbewerbs macht das Ruhrgebiet bis zum 2. Februar wieder zum Treffpunkt für unabhängige Filmemacher aus aller Welt.

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Festivalchef Tom Bohn, der das Snowdance Festival 2015 als deutsche Antwort auf Robert Redfords amerikanisches „Sundance Festival“ gegründet und 2023 vom bayerischen Landsberg ins Ruhrgebiet gebracht hat, verspricht spannende Begegnung mit Filmen, die man im Kino sonst vielleicht niemals sehen würde.

Ein Großteil der Regisseure, die ihre professionellen Produktionen ohne die Unterstützung großer Fernsehsender oder Filmstudios realisiert haben, kommt sogar nach Essen, um dem Publikum die Produktionen persönlich vorzustellen. Der Austausch nach dem Abspann gehört zum Festivalangebot wie die gemeinsame Filmparty. Techno-Legende Marusha wird am 26. Januar bei der Eröffnungsfeier im Essener „Teatro“-Club auflegen.

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Zur großen Auftaktgala am 25. Januar in der Essener Lichtburg haben sich prominente Schauspieler wie Nina Proll, Valerie Niehaus, Max Giermann und Bernhard Bettermann angesagt. Schauspielerin Dennenesch Zoudé wird den Abend moderieren, der sich vor allem dem schon im Vorjahr zum Publikumsliebling avancierten Kurzfilm-Genre widmet. Phil Dunns „The Stupid Boy“, Snowdance-Gewinner des Vorjahres und inzwischen sogar für einen Oscar nominiert, wird das Festival eröffnen.

Infos zum Snowdance-Festival

Die Kurzfilm-Reihen laufen am 26., 27., 28., 29. und 30. Januar jeweils ab 19.30 Uhr im Astra-Theater, Teichstraße 2. Dort wird am 31. Januar, 19.30 Uhr auch der von der WAZ ausgelobte Ruhr Film Award für den besten Ruhrgebiets-Film vergeben.

Die Tickets kosten 9/erm. 7 Euro. Das Festivalticket gibt es für 75/erm. 68 Euro. Tickets gibt es an den Kassen von Lichtburg und Astra-Theater sowie unter www.filmspiegel-essen.de

Mehr Infos zum Festival unter www.snowdance.net

Eine große Filmvorschau soll das Publikum außerdem auf das neuntägige Programm einstimmen, das in vier Kinos der Stadt (Lichtburg/Sabu und Astra/Luna) vom frühen Nachmittag bis zum späten Abend täglich mindestens ein halbes Dutzend Filme anbietet. Filmemacher-Workshops, ein Casting-Wettbewerb für junge Schauspieler und die Verleihung des von der WAZ ausgelobten Ruhr Film Award am 31. Januar (19.30 Uhr, Astra-Kino) ergänzen das Programm. Das erwartet die Zuschauer im Wettbewerbsprogramm:

„Made in Dublin“ nimmt die Filmszene Hollywoods und ihre Abgründe aufs Korn.
„Made in Dublin“ nimmt die Filmszene Hollywoods und ihre Abgründe aufs Korn. © Snowdance Independent Film Festival | Snowdance Independent Film Festival

Spielfilm international

Als echter Tip für Spannungsjunkies gilt „Scarlet Winter“ (USA 2023) von Munjal Yagnik. Das Regiedebüt des kreativen Filmemachers verspricht in bester „Whodunit“-Krimimanier eine sehr persönliche Mordermittlung mit unerwartetem Schluss. Ein vielschichtiges Drehbuch und glaubwürdige Darsteller sollen auch „Made in Dublin“ (Irland 2023) zu einem echten Filmpreisanwärter machen. Regisseur Jack Armstrong nimmt in seinem Indie-Werk die Filmszene in Hollywood und deren Abgründe aufs Korn.

Robin de Levita hat schon den ein oder anderen Tony Award eingesammelt. Mit „Lost Cos“ (USA 2022) stößt er nun in die Welt der Cosplayer und Burlesque vor. Die Bilder aus einem mysteriösen Untergrundclub dürften nicht nur Fantasyfans begeistern. Genrefilmfans dürfte auch Vincent V. Schade mit „The Unseen“ (USA 2023) ansprechen. Ein tödlicher Unfall ist der Auslöser eines düsteren Filmpuzzles mit geheimnisvollem Ausgang.

In „Alias Wolf“ hat ein mysteriöser Bestsellerautor ein dunkles Geheimnis.
In „Alias Wolf“ hat ein mysteriöser Bestsellerautor ein dunkles Geheimnis. © Snowdance Independent Film Festival | Snowdance Independent Film Festival

Ein Trip in die Dunkelheit ist auch „The Shade“ (USA 2023) von Tyler Chipman. Der Verlust des Vaters lässt zwei Brüder in Trauer und Schattenwelten versinken. Um ein geheimnisvolles Doppelleben geht es in „Alias Wolf“ (Belgien 2023). Die Produktion der niederländischen Künstler-Brüder Oscar und Tobias Spierenburg erzählen von einem mysteriösen Bestsellerautor mit dunklem Geheimnis.

Mit mehr als 85 unabhängig produzierten Filmen ist Shiladitya Bora ein echter Independent-Institution. Sein Film „Bhagwan Bharose“ (Indien 2023) verhandelt Fragen von kindlicher Unschuld und religiös geprägtem Hass.

Schnee gibt‘s beim Snowdance Independent Filmfestival auch auf der Leinwand. Dafür sorgt „Cherry Juice“ von Mersiha Husagic.
Schnee gibt‘s beim Snowdance Independent Filmfestival auch auf der Leinwand. Dafür sorgt „Cherry Juice“ von Mersiha Husagic. © Essen | Snowdance Independent Film Festival

Deutsche Filme

Was bleibt, wenn der Krieg vorbei ist?“, fragt Mersiha Husagic in „Cherry Juice“ (Deutschland 2023). Die TV-bekannte Schauspielerin stammt selbst aus dem ehemaligen Jugoslawien. Ihr Regiedebüt führt sie zurück nach Sarajevo. Auf einen unfreiwilligen Roadtrip quer durch Deutschland schickt Victor Kunze seine Darsteller in „Ab nach Hause“ (Deutschland 2022) Um die vegane Lebensweise geht es in „Die Q ist ein Tier“ (Deutschland 2022). Tobias Schönenberg geht der Frage, warum Menschen immer noch Fleisch essen, in einem vielstimmigen Leinwand-Projekt mit über 50 Darstellern nach.

Mit Kunstwerken mitten in der Landschaft beschäftigt sich die Doku „Sculpting This Earth“ aus Südafrika.
Mit Kunstwerken mitten in der Landschaft beschäftigt sich die Doku „Sculpting This Earth“ aus Südafrika. © Snowdance Independent Film Festival | Snowdance Independent Film Festival

Dokumentationen

Das Thema Ernährung greift auch Philipp Petruch in seiner Dokumentation „Ernte teilen“ (Deutschland 2023) auf. Der Filmemacher und Aktivist beschäftigt sich mit Formen der ökologischen Landwirtschaft. Wie sich Landschaften in Kunstwerke auf Zeit verwandeln können, zeigt Victor van Aswegen in „Sculpting This Earth“ (Südafrika 2023). Die Land Art-Doku verspricht atemberaubende Bilder aus dem südlichen Afrika.

Durch die Wüste Kaliforniens und die schneebedeckten Rocky Mountains geht es mit „Denim Hunter“ (Schweden 2023). Emilio Di Stefanos Doku begleitet den Schweden Viktor Fredbäck auf der Suche nach besonders seltenen Jeans in der Welt. Eine amerikanische Institution ist der „Miss America“-Wahl. John Daniel Fisher und Stephen Andrew Fischer beleuchten die zwiespältige Entwicklung dieses Wettbewerbes in „American Royalty (USA 2023)

Zwei Brüder, ein besonderes Zwillings-Porträt: Filmemacherin Susanne Hensdiek hat „Die Bergmanns“ vor die Kamera gebeten.
Zwei Brüder, ein besonderes Zwillings-Porträt: Filmemacherin Susanne Hensdiek hat „Die Bergmanns“ vor die Kamera gebeten. © Snowdance Independent Film Festival | Snowdance Independent Film Festival

„König der Nacht“, das ist Marcel Oelbracht, Geschäftsführer der Düsseldorfer Club-Institution „Nachtresidenz“. Martin Miros, selbst DJ, Designer und Filmemacher, porträtiert dessen Leben Zwischen „Schall und Rau(s)ch“. Zwillingsbrüder sind Matthias und Christian Bergmann. Der eine Schauspieler, der andere bei den Stadtwerken. Filmemacherin Susanne Hensdiek hat „Die Bergmanns“ (Deutschland 2023) vor die Kamera geholt – und erzählt von zwei ähnlichen und doch sehr unterschiedlichen Männern und einer Organspende.

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