Essen-Heidhausen. 2017 wurden erste Pläne vorgestellt, jetzt scheint es voran zu gehen beim Wohnungsbau an der Barkhovenallee in Essen-Heidhausen. Das ist geplant.

Zwei Brachflächen im Bereich Barkhovenallee/Jacobsallee sollen bebaut werden. Die ersten Pläne dazu wurden bereits 2017 in den politischen Gremien diskutiert. Doch einig wurden sich die Parteien nicht. U.a. ging es um die Anzahl der Geschosshöhen bei den Mehrfamilienhäusern. Jetzt scheint es aber voran zu gehen. Im jüngsten Ausschuss für Stadtplanung kamen CDU und Grüne überein, die bisherigen Bauplanungen durch die Verwaltung anpassen zu lassen.

Nun sollen mit einem Mix aus Eigenheimen und öffentlich gefördertem Wohnraum 49 Wohneinheiten entstehen. Geplant sind 13 Einzel- bzw. Doppelhäuser sowie sechs kleine Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs Wohnungen. Diese sollen drei Geschosse haben.

Grundstücksüberlassung auf Erbpachtbasis geplant

„Wir verdoppeln den ursprünglich im B-Planentwurf angelegten Anteil von öffentlich gefördertem Geschosswohnungsbau von 30 Prozent auf bis zu 60 Prozent. Denn preiswerter Wohnraum für junge Familien wie auch für Seniorinnen und Senioren wird gerade in Heidhausen dringend benötigt“, hebt Christoph Kerscht, planungspolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen, hervor.

Zu diesem Konzept solle auch die Prüfung von preisgedämpftem Wohnraum und einer Grundstücksüberlassung auf Erbpachtbasis beitragen. Kerscht: „Gleichzeitig legen wir Wert auf eine klimaneutrale Bauweise sowie den weitgehenden Erhalt der Alleebäume entlang der Barkhovenallee und Jacobsallee bei der Realisierung des Vorhabens.“

Diese Entwurfsplanung der Stadt für das Wohnprojekt Barkhovenallee/Jacobsallee dient als Diskussionsgrundlage für die Ratsgremien.
Diese Entwurfsplanung der Stadt für das Wohnprojekt Barkhovenallee/Jacobsallee dient als Diskussionsgrundlage für die Ratsgremien. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Sven-Martin Köhler, bau- und planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, ist ebenfalls zufrieden: „Unter Berücksichtigung der örtlichen Interessen schaffen wir im beliebten Stadtteil Heidhausen hochattraktiven Wohnraum für verschiedene Bedürfnisse. Insbesondere junge Familien werden sich über die 13 Einzel- bzw. Doppelhäuser sehr freuen.“ Von dem öffentlich geförderten Wohnraum würden viele Personen mit einem kleineren und mittleren Einkommen profitieren können. Köhler: „Insgesamt eine sehr gelungene Mischbebauung im Essener Süden.“

Vorwurf der SPD: Eineinhalb Jahre ist nichts passiert

Deutlich weniger Wohnraum als die anfänglich einmal geplanten 60 Einheiten werde auf den Grundstücken realisiert, bemängelt hingegen Philipp Rosenau, bau- und planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Eineinhalb Jahre seien zudem bis zu einer Entscheidung ins Land gegangen: Der Prüfauftrag an die Verwaltung, der diskutiert und mit Veränderungen versehen wurde, stamme aus der Gremiumssitzung von Mitte September 2021.

Konzept von 2015

Das Plangebiet an der Barkhovenallee/Jacobsallee in Heidhausen gehört zu dem im Jahr 2015 beschlossenen Konzept „Bedarfsgerechte Flächenentwicklung“ der Stadt Essen. Ziel dieses Konzepts ist es, attraktiven Wohnraum im Stadtgebiet zu schaffen.

Die Erschließung ist durch eine neue Straße geplant, die jeweils über die Barkhovenallee erfolgt. Für die Einzel- bzw. Doppelhäuser soll es Garagen geben, die Mehrfamilienhäuser erhalten Tiefgaragen.

Der vorhandene Mischwald auf der Teilfläche A kann unter Berücksichtigung des 30 Meter Waldabstandes gemäß Forstrecht zum Teil erhalten bleiben.

„Wir benötigen Wohnraum, und zwar auch preisgünstigen im Essener Süden“, sagt Rosenau. Die geplanten Einfamilienhäuser erfüllten diese Bedürfnisse wieder nicht. Auch der öffentlich geförderte Wohnraum sei letztlich marginal gemessen an Anzahl und Wohnform. Er wünsche sich, so Philipp Rosenau, dass bei solcher Art Projekten insgesamt mehr eine Quartierentwicklung gefördert werde, die alle sozialen Schichten anspreche. Wenn sich hier ein Käufer finden ließe, der bei der Realisierung des Projektes auch eine Infrastruktur mit Café-Bereichen und gemeinsam genutzten Grünflächen berücksichtige, „hätten auch alle diejenigen Heidhauser etwas davon, die ihre Hundewiese vermissen werden“.

Die beiden Plangebiete, um die es geht, befinden sich im Eigentum der Stadt Essen. Auf dem einen Areal standen bis zum Jahr 2002 zwei Übergangswohnheime. Das andere Plangebiet ist den Anwohnern als Hundewiese ein Begriff. Der im westlichen Bereich gelegene Spielplatz musste Mitte der 1990er Jahre aufgrund aufgefundener Bodenbelastungen geschlossen werden.

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