Essen-Bredeney. Die teuerste Wohnung auf dem Gelände der ehemaligen Beitz-Villa wird 2,3 Mio Euro kosten: In gut zwei Jahren soll der „Bredeney Park“ stehen.
- In Essen-Bredeney entstehen 47 teure Eigentumswohnungen.
- Das Gelände der ehemaligen Beitz-Villa wird jetzt bebaut.
- Oberbürgermeister Thomas Kufen kam zum ersten Spatenstich.
Während viele Bauvorhaben wegen der aktuell schwierigen Situation im Baugewerbe verschoben oder gar aufgegeben werden, startet auf dem Gelände der ehemaligen Villa von Unternehmer Berthold Beitz ein Bauprojekt der Luxusklasse. Am Weg zur Platte in Essen-Bredeney erfolgte jetzt der symbolische erste Spatenstich. So geht es dort weiter.
Unter dem Titel „Bredeney Park“ sollen auf dem riesigen Areal mit Blick auf Baldeneysee und Villa Hügel 47 hochwertige und hochpreisige Eigentumswohnungen entstehen. „Bedingt durch Lage und Ausstattung liegt der Quadratmeterpreis bei gut 7000 Euro.
Die Penthouse-Wohnung mit Seeblick wird rund 2,3 Millionen Euro kosten“, erklärt Thomas Schüttken, Geschäftsführer der Böcker-Wohnimmobilien GmbH, die ihren Sitz von Düsseldorf nach Essen an die Bredenenyer Straße verlegt hat. Von dort aus werden die Wohnungen im „Bredeney Park“ vermarktet. Das Gelände hatte die Propos Projektentwicklung GmbH aus Berlin gekauft, die das Projekt jetzt realisiert und ebenfalls das Projekt „Am Luftigen“ auf dem Gelände der ehemaligen Villa Ruhnau in Kettwig baut.
Das Neubauprojekt in Essen-Bredeney soll in gut zwei Jahren stehen
Nach dem viel diskutierten Abriss der Beitz-Villa 2021 war das Gelände bereits gerodet und für den Bau vorbereitet worden. Die Baugenehmigung liege vor, so dass dort jetzt zügig mit den Arbeiten begonnen werden könne, so Schüttken. Er gehe von einer Bauzeit von 27 Monaten aus. „Mit Problemen aufgrund von Material- oder Fachkräftemangel rechnen wir nicht“, betont Schüttken. Für die Baugrube plane man sechs Monate ein, dann beginne der Rohbau der Häuser in Abschnitten, erklärt Martin Menrad, geschäftsführender Gesellschafter der Propos GmbH.
Die Wohnungen verteilen sich auf sieben Stadtvillen, deren Fassaden unterschiedlich gestaltet werden sollen. Vier der Häuser werden über einen Seeblick verfügen. Die Häuser werden teils fünf, teils acht Wohnungen umfassen. Unter den Gebäuden ist eine durchgehende Tiefgarage mit 95 Plätzen geplant, die Dächer werden begrünt. Die alten Bäume, die man erhalten konnte, sollen in das Neubauprojekt integriert werden.
Laut Marco Hinsken, Essener Niederlassungsleiter von Böcker-Immobilien, entsprächen die Häuser in der Planung bereits dem gerade erst von der Politik beschlossenen Energiestandard. Die Energieversorgung werde über Geothermie und Photovoltaik-Anlagen laufen. Die Gebäude sollen parallel zur Straße entstehen und in eine Parkanlage eingebettet werden.
Oberbürgermeister Kufen blickte beim Spatenstich auf die Geschichte zurück
Den ersten Spatenstich nahmen jetzt die Geschäftsführer der beteiligten Unternehmen gemeinsam mit Oberbürger Thomas Kufen vor. Der betonte die Bedeutung des Projektes auf dem geschichtsträchtigen Grundstück. Er verwies auf die Bedeutung der Firma Krupp für die Stadt, schlug den großen Bogen von der Ankunft der Kaufmannsfamilie Krupp in Essen im 15. Jahrhundert, die als protestantische „Glaubensflüchtlinge“ vermutlich aus dem spanischen Teil der Niederlande kamen und später hier ihr Imperium aufbauten. Auch auf die Rolle Krupps in der NS-Zeit ging Kufen kurz ein.
Er freue sich nun über den Mut der Investoren, in der heutigen Zeit ein solches Projekt in Angriff zu nehmen, so der Oberbürgermeister. Das zeige, dass sie an den Standort glaubten. Kufen lobte die zurückhaltenden Baukörper und die Tatsache, dass für die sieben Häuser nur 30 Prozent des gesamten Geländes genutzt würden.
Berthold Beitz, Krupp-Generalbevollmächtigter und Essener Ehrenbürger, hatte mit seiner Frau Else von 1955 bis zu seinem Tod 2013 in der Villa am Weg zur Platte gelebt. „Viele Essener werden als Kinder hier vor dem Tor gestanden und gewartet haben, ob Beitz vielleicht herauskommt“, mutmaßte Martin Menrad vom Projektentwickler in seiner Ansprache. Jetzt entstehe auf dem Areal, das viele Essener zumindest von außen kennen, etwas Neues.
20 Prozent der Wohnfläche sind bereits verkauft
„20 Prozent der Wohnfläche sind bereits verkauft, für weitere zehn Prozent gibt es Reservierungen“, erläuterte Marco Hinsken. Die Käufer beziehungsweise Interessenten kämen aus Essen, dem Ruhrgebiet, Düsseldorf und sogar der Schweiz. „Es sind Menschen dabei, die aus ihren Häusern ausziehen und sich kleiner setzen möchten, die nicht mehr den Garten pflegen und stattdessen die Annehmlichkeiten einer Eigentumswohnung genießen möchten“, so Hinsken.
Eine Baustelle wie die für den „Bredeney Park“ sei für die Nachbarn nicht angenehm. „Aber da nichts mehr abgerissen werden muss, wird sich die Lautstärke der Arbeiten im normalen Rahmen bewegen“, vermutet Thomas Schüttken. Ein Baustellenmanagement soll dafür sorgen, dass die Logistik funktioniert und der Lkw-Verkehr in der engen Straße Richtung Heissiwald koordiniert wird.