Duisburg-Süd. .
Der Staub ist nicht aufzuhalten. Mal sind Autoscheiben völlig verdreckt. Mal regnet es kleine Aschestückchen. Es sind wohl die Reste des Großbrandes im Düngerwerk am Krefelder Hafen. Auch vier Wochen nach dem Brand stinkt es im Süden mitunter noch bestialisch. Offiziell gibt es das Ascheproblem nicht.
Die Politik will das nicht akzeptieren. Einstimmig forderten die Abgeordneten jetzt den Oberbürgermeister auf, umgehend dafür zu sorgen, dass der Staub näher untersucht wird. Die Ergebnisse sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
CDU nutzt großes Forum
„Es ist nicht hinzunehmen, dass die Bürger in Mündelheim und im gesamten Duisburger Stadtgebiet während der Aufräumarbeiten unaufhörlich einer gesundheitlichen Gefährdung durch Staubniederschläge aus den Brandrückständen ausgesetzt sind“, schreibt die CDU-Fraktion in einem Antrag an die Bezirksvertretung Süd.
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Die Partei um die Fraktionsvorsitzende Brigitte Weber ergriff die Gelegenheit, die Forderung vor großem Publikum zu verbreiten. Denn eigentlich saßen die Politiker der Bezirksvertretung mit Umweltausschuss und dem Wirtschaftsausschuss zusammen, um über die Kohlenmonoxid-Pipeline zu beraten. Am Ende stimmten dann alle drei Gremien einstimmig für die Brand-Untersuchungen.
Was der Arbeitsauftrag jetzt konkret bedeutet, ist noch unklar. Die Stadtverwaltung zeigte sich am Mittwoch überrascht. „Die Bezirksvertretung hat jederzeit das Recht, sich mit Themen zu beschäftigen, die den jeweiligen Bezirk betreffen“, sagt Stadtsprecherin Susanne Stölting. „Die Verwaltung prüft nun, wie mit dem Antrag umgegangen wird.“
Aktuell führt die Bezirksregierung auf dem Gelände noch eine Untersuchung der Brandreste durch. Wie schlimm es ist, sei noch offen und die Entsorgung nicht geklärt. Vorher will die Stadt nichts unternehmen. Susanne Stölting: „Sollte sich herausstellen, dass es ein Gefährdungspotenzial gibt, werden wir mit dem Land Kontakt aufnehmen, um über die Beprobung auf Duisburger Gebiet zu sprechen.“
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass alle Ergebnisse der Bodenuntersuchungen bisher unauffällig waren. Der Staub könne kaum von dem Brand stammen. „Die Brandreste sind aufgrund der Regenfälle nach dem Brand entweder sehr nass oder hart verkrustet, so dass es nur in geringem Maß Staubabwehung durch Wind gab“, sagt Susanne Stölting. Staubentwicklung könne nur durch Arbeiten entstanden sein. Für deren Überwachung sei aber die Bezirksregierung zuständig.
Die CDU (und mit ihr die anderen Parteien) sieht das anders: „Um alle Gefährdungen für Leib und eben auszuschließen, ist ein kontinuierliche Kontrolle der Staubeinträge unabdingbar.“