Duisburg. . Vor der Rauchwolke und möglichen Gefahren durch den Großbrand in Krefeld hat die Duisburger Stadtverwaltung Schulen und Kindergärten nur per Mail informiert, konfessionelle Einrichtungen wohl gar nicht. Unmittelbar nach Ausbruch des Feuers gab es keine Schadstoff-Messungen.
Die Stadtverwaltung hat auf einer Sondersitzung der Bezirksvertretung Süd einige Schwächen im Umgang mit dem Großbrand in Krefeld eingestanden. Pannen gab es wohl vor allem bei der Kommunikation: So waren Schulen und Kindergärten nur per E-Mail über Sicherheitshinweise informiert worden. Die konfessionellen Kindergärten erhielten offensichtlich gar keine Nachricht. „Ein E-Mail-Verteiler ist sicher ein völlig ungeeignetes Medium“, kritisierte CDU-Bezirksvertreterin Brigitte Weber.
Reste könnten angeblich gegessen werden
Für Aufsehen sorgte Gesundheitsamtsleiter Johannes Vogt mit der Aussage, dass die Asche-Brocken, die einige Stadtteile übersäen, sogar bedenkenlos gegessen werden könnten. „Wir raten aber natürlich nicht dazu.“ Zuvor war schon die Verzehrwarnung für Obst und Gemüse aufgehoben worden.
In der Sitzung ging es heiß her: Viele Bürger nutzten die Gelegenheit, um ihrem Ärger Luft zu machen. Andere Betroffene stellten Fragen: „Ich hätte gerne erklärt bekommen, warum die Placken auf Autos eine chemische Reaktion auslösen, der Sand auf Spielplätzen aber nicht ausgetauscht werden muss.“ Eine Erklärung dafür fehle noch, gestanden die Verantwortlichen ein. Auch die Absprache unter den Einsatzkräften funktionierte nicht perfekt: Während die Feuerwehr noch über Warnungen nachdachte, war die Polizei bereits unterwegs.
Für heftige Diskussionen sorgte auch die Art der Schadstoff-Messungen. Offensichtlich hatte es gerade in der ersten Zeit nach Ausbruch des Brandes überhaupt keine Messungen gegeben, weder am Boden noch in der Luft. Bürgerfrage: „Was ist da heruntergekommen?“ Antwort von Johannes Vogt: „Das wissen wir nicht.“