Duisburg. . Bei einer Sondersitzung der Bezirksvertretung Duisburg-Süd zum Großbrand in Krefeld ging’s heiß her. Gut 100 Bürger gingen hart mit den Verantwortlichen ins Gericht. Hauptkritikpunkt war die Informationspolitik des Krisenstabs. Die Experten gestanden ein, dass nicht alles optimal lief.

Das ungute Gefühl bleibt bei vielen Menschen aus dem Süden. Daran konnte auch die öffentliche Sondersitzung der Bezirksvertretung zum Großbrand in Krefeld nichts ändern. Etwa 100 Gäste lieferten sich am Donnerstagabend einen teils heftigen Schlagabtausch mit den Experten auf dem Podium im Saal der Gaststätte Kreifelts in Mündelheim.

Ärger über späte Informationen

Anwohner sprachen die aus ihrer Sicht katastrophale Informationspolitik an. „Noch um 7.30 Uhr hat man uns bei der Feuerwehr am Telefon gesagt, dass es im Kompostwerk brennt!“ Umweltamtsleiter Andreas von der Heydt bat um Entschuldigung: „Sorry, da kann es sicherlich mal zu der einen oder anderen Irritation kommen.“

Gut 100 Bürger machten ihrem Unmut wegen der Informationspolitik der Stadt während des Großbrandes in Krefeld Luft.
Gut 100 Bürger machten ihrem Unmut wegen der Informationspolitik der Stadt während des Großbrandes in Krefeld Luft. © Fabian Strauch

Auch Vize-Feuerwehrchef Oliver Tittmann setzt auf Lerneffekte fürs nächste Mal. Er rechtfertigt aber grundsätzlich das Verfahren. Die Feuerwehr verlasse sich nicht alleine auf die Informationen aus Krefeld. Es seien erst Wagen in den Süden gefahren, um die Lage einzuschätzen. Erst dann habe es die Warnungen per Lautsprecherdurchsagen gegeben, durchgeführt von ehrenamtlichen THW-Helfern.

Unsicherheit trotz Messergebnisse

Die Polizei war da wohl etwas schneller. Zu schnell? „Die ersten Warnungen kamen von der Polizei“, sagt Tittmann. „Die Polizei Duisburg hat den Auftrag von der Polizei Krefeld bekommen – ohne das mit uns abzusprechen.“

Sorgen bereiten vielen Bürgern weiterhin die Aschebrocken, die im Abstand von wenigen Metern mindestens zu Zehntausenden den Duisburger Süden übersäen. Eine Kindergärtnerin verlangte eine Garantie, dass diese Stücke wirklich so unbedenklich sind wie bisher offiziell verkündet. Gesundheitsamtsleiter Johannes Vogt sagte: „Die Messergebnisse haben gezeigt, dass Kinder diese Stücke essen könnten.“ Dennoch rate die Stadt aber nicht dazu.