Duisburg-Wanheim/Wanheimerort. Zwei Duisburger Kirchengemeinden teilen sich eine neue Jugendleiterin. Sie hat trotz der Pandemie viele frische Ideen für Kinder und Jugendliche.

Schon fast ein Jahr ist Kathrin Rosengart offiziell die neue Jugendleiterin der evangelischen Gemeinden Wanheimerort und Wanheim. „Aber so richtig anfangen mit den Angeboten an Kinder und Jugendliche konnte ich ja erst ab Mai, nachdem die Lockdowns durch waren“, bedauert sie. Die fast 25-Jährige hat ihren Abschluss in sozialer Arbeit an der Fliedner Fachhochschule in Kaiserswerth gemacht. „Kurz und bündig“, sagt sie selber über ihr zügiges Studium. Deshalb ist sie trotz ihres jugendlichen Alters auch nicht ohne Berufserfahrung. Ihre erste Stelle hatte sie in einer Essener Wohngruppe für Jugendliche.

In Essen wohnt sie auch immer noch. Aber als sie erfuhr, dass in ihrer alten Heimat eine Jugendleiterin zunächst als Krankheitsvertretung gesucht wurde, da war sie interessiert und bewarb sich. „Ich bin in Wanheim aufgewachsen, war selber eine Jugendliche in der Gemeinde, meine Eltern leben da und Pfarrer Seeger hat mich damals konfirmiert“, erzählt sie. Sie verlängerte ihren Essener Vertrag nicht, sondern wechselte nach Wanheim und Wanheimerort, wo nach längerer Pause in der Jugendarbeit ein Neuanfang anstand.

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„Natürlich muss man sich besonders anstrengen, um sich den beruflichen Respekt der Menschen zu sichern, die einen schon von Kindesbeinen an kennen“, überlegt Rosengart laut, aber sie fühlte sich in beiden Gemeinden eigentlich von Anfang an ernstgenommen.

Arbeit zwischen Förderanträgen, Feuerspucken und Plätzchenbacken

Die konkrete Arbeit mit den Kindern geht ihr mit viel Freude von der Hand. Für ihren Geschmack dürfte es vielleicht etwas weniger Bürokram sein, aber die Anträge auf Fördergelder, Listen und Dokumentationen gehören nun mal dazu und müssen pünktlich erledigt werden.

Sie hat eine Weile gebraucht, bis sie sich ihre Arbeitszeit zwischen den verschiedenen Einsatzorten so eingeteilt hatte, dass alle damit zufrieden waren. Am schwierigsten war es dabei, ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, das gibt sie ja zu. Nun könnte es eigentlich richtig losgehen mit der Aufbauarbeit.

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Plätzen backen und kleine Geschenke für die Eltern basteln mit der Wanheimer Kindergruppe, das klappt schon ganz prima. Eine Weihnachts-Oldie-Disco mit Fackel-Jongleuren und anderen Feuerspielen als Highlight für die Großen in Wanheimerort war auch geplant. „Die Disco mussten wir leider wieder absagen, das Risiko bei diesen Ansteckungszahlen ist uns einfach zu hoch“, sagt Rosengart und seufzt.

Dabei ist gerade das Jugendheim in Wanheimerort weit oben auf ihrer To-do-Liste. Sie weiß, dass die Jugendlichen ganz schnell verschwunden sind, wenn eine Weile nichts stattfindet. Und dass man die 14- bis 18-Jährigen nicht mehr mit jeder Aktivität begeistern kann. „Die wollen vor allem einen zuverlässigen Treffpunkt, an dem sie sich in Ruhe aufhalten können“, sagt sie. Aber drei Stunden Tischtennis machen denen schon noch Spaß, vor allem, wenn die Jugendleiterin kurz entschlossen dem Bürokram entsagt und auch zum Schläger greift.

Optimistisch in der Krise: Vorfreude auf Karnevalsfeiern und Ferienfreizeiten

An Ideen mangelt es Rosengart nicht, wenn ihr nur nicht weiter die Corona-Pandemie in fast jede Suppe spuckt. Sie freut sich besonders auf ausgelassene Karnevalsfeten, Ferienfreizeiten für Teamer in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Trinitatis und den Aufbau und die Schulung neuer Teams für ehrenamtliche Jugendmitarbeiter.